Erinnert ihr euch noch an den Januar dieses Jahres? Ein US-Präsident namens Donald Trump war zu Jahresbeginn nur eine schräge Idee, von der niemand so recht glaubte, dass sie wahr werden würde. Seinerzeit ließ Trump jedenfalls durchblicken, was er davon hält, dass US-Unternehmen ihre High-Tech-Produkte in Fernost fertigen lassen.
Damals forderte er, dass Apple seine verdammten Computer und Dinger gefälligst in den USA produzieren lassen soll. Wir haben uns angesichts dieser Forderung an den Kopf gefasst, US-produzierte iPhones waren für uns ebenso unrealistisch wie ein Präsident Trump. Und jetzt? Ab dem 20. Januar 2017 wird Trump tatsächlich als mächtigster Mann der Welt im Weißen Haus residieren und scheinbar ist plötzlich auch ein Umdenken bei Apple nicht mehr ganz unmöglich.
Wie nämlich das japanische Wirtschaftsblatt Nikkei berichtet, prüft Apple aktuell derzeit tatsächlich, ob sich eine solche US-Produktion für das iPhone rechnen könnte. Besser gesagt: Apple lässt prüfen und hat die Auftragsfertiger Foxconn und Pegatron, die zusammen jährlich mehr als 200 Millionen iPhones produzieren, damit beauftragt, einmal durchzukalkulieren, was an Mehrkosten entstehen würde.
Während Pegatron angesichts einer zu erwartenden Kostenexplosion pauschal abgelehnt hat, hat sich Foxconn darauf eingelassen und kalkuliert die Nummer tatsächlich durch. Besonders optimistisch zeigt sich das Unternehmen jedoch nicht und einer Quelle zufolge geht man davon aus, dass sich die Kosten für jedes iPhone mehr als verdoppeln würden.
Lässt man selbst diese nackten Zahlen beiseite, stellen sich noch viele weitere Fragen, bevor man die Arbeit in den Staaten aufnehmen könnte: Woher nimmt man die qualifizierten Arbeitskräfte, die es in Asien zuhauf gibt, in den USA aber deutlich seltener? Und rechnet es sich, alle Komponenten des Smartphones von den Zulieferern aus Asien in die USA zu transportieren?
Donald Trump will nicht nur Produktions-Jobs zurückholen in die USA, auch Schutzzölle auf chinesische Produkte stehen auf der Agenda. Das würde bedeuten, dass noch ein weiterer Kostenblock auf Apple zukäme, sollte man die Produktion tatsächlich verlagern.
Auch jetzt wirkt die US-Produktion des iPhone somit wie eine fixe Idee – aber scheinbar eine, die Apple zumindest durchkalkulieren möchte. Was sagt ihr? Kann Apple das dennoch realisieren? Und wärt ihr schlimmstenfalls bereit, für ein US-iPhone mehr zu entrichten oder würdet ihr davon ausgehen, dass Apple seine Gewinnmargen signifikant herunterschraubt?