Es ist in der Branche schon länger ein Thema und immer wieder kursieren neue Gerüchte und Vermutungen: Das Apple iPhone X bleibt bei den Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück. Klar natürlich, dass Apple das weder offiziell bestätigt noch sonst irgendwie kommentiert und man wird uns auch später vermutlich nicht den Gefallen tun, die Verkaufszahlen offiziell nach Modellen aufzubröseln.
Nachdem wir neulich schon in unserem Artikel skeptisch waren, ob sich das iPhone X aufgrund entsprechender Meldungen aus Analystenkreisen zum Flop deklarieren lassen muss. Ich finde nach wie vor, dass man mit Abgesängen hier zurückhaltend sein sollte — auch, wenn mit dem Wirtschaftsblatt Nikkei aus Japan sich jetzt eine weitere seriöse Quelle an diesen Reigen anschließt.
Nikkei beruft sich auf Informationen aus Zuliefererkreisen und nennt als neue Vorgabe die Zahl von 20 Millionen zu produzierenden iPhone X im ersten Quartal. Das wäre eine Halbierung dessen, was Apple ursprünglich angestrebt hat und würde mit enttäuschenden Verkaufszahlen begründet. Gerade wichtige Märkte wie Europa, die USA und vor allem auch China wären bei der Nachfrage hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Ein Ansatzpunkt dafür wäre der immens hohe Preis des iPhone X, den weniger iPhone-Fans als erwartet zu zahlen bereit sind. Aber auch die anderen neuen Modelle wären mitschuldig an der Misere, weil so eine Kannibalisierung stattfindet und die Käufer lieber zu einem iPhone 8 bzw. zur Plus-Variante greifen.
Das klingt soweit durchaus plausibel und muss ernst genommen werden, gerade wenn sich die Meldungen mit diesem Tenor weiter häufen und darunter eben auch sehr seriöse Quellen vertreten sind. Gleichzeitig habe ich aber auch Berichte von Marktforschern im Kopf, die davon sprechen, dass das iPhone X das am häufigsten nachgefragte Smartphone im Weihnachtsgeschäft war im weltweiten Vergleich (wobei sich beides nicht gegenseitig ausschließen muss).
Apple wird demnächst neue Quartalszahlen vorlegen und ich bin ziemlich sicher, dass wir es wieder mit unfassbar positiven Werten zu tun bekommen. Allerdings wird Apple uns aller Voraussicht nach nicht den Gefallen tun, explizite Angaben zu den Abverkäufen beim iPhone X zu machen.
Wir werden beobachten, wie sich Apple selbst zukünftig verhält bzw. erklärt. Aber angesichts der anhaltenden Berichte, die in die immer gleiche Kerbe hauen, müssen wir zumindest in Erwägung ziehen, dass Apple — vor allem preislich — mit dem iPhone X doch den Bogen ein wenig überspannt hat und auch für das Unternehmen aus Cupertino die Umsatz-Bäume nicht endlos bis in den Himmel wachsen.
Quelle: Nikkei