Seit einigen Tagen geistern Meldungen durch die Medien, in denen es um die Geschwindigkeit des Speichers im iPhone geht: Demzufolge ist der Speicher in einem iPhone 7 mit 32 GB deutlich langsamer als der Speicher im iPhone 7 mit 128 oder 256 GB. So viel vorab: Ja, es gibt tatsächlich signifikante Unterschiede und ja, es sind die kleineren Speicher, die hier schlechter abschneiden.
Die Kollegen bei Heise bzw. Mac & i sind der Sache mal auf den Grund gegangen und haben nicht nur die aktuellen Modelle 7 und 7 Plus unter die Lupe genommen, sondern auch deren Vorgänger. Im Test konnte bestätigt werden, dass sowohl das Lesen als auch Schreiben bei den kleineren Flash-Speichern zäher vonstatten geht.
Überprüft hat man das einmal mit dem Benchmark-Programm PassMark, außerdem wurde ein 1,7 GB großes Video auf dem iPhone dupliziert. Zur Verfügung standen hierbei drei iPhone-Generationen mit verschiedenen Speichergrößen: Das iPhone 6 mit 16 bzw. 64 GB, das iPhone 6s mit 16 bzw. 128 GB und sowohl das iPhone 7 als auch das iPhone 7 Plus, jeweils mit 32 und 128 GB.
Beim iPhone 7 mit 32 GB wurde ein Wert von 303 MB/s beim Lesen von Daten ermittelt sowie 41,7 MB/s Schreibgeschwindigkeit. Das Modell mit 128 GB Flash kommt hingegen auf 904 MB/s Lesegeschwindigkeit – drei mal so schnell. Beim Schreiben ist das iPhone 7 mit 128 GB mit einem Wert von 307 MB/s sogar etwa 7x schneller als die kleine Version. Das Lesen beim iPhone 7 Plus mit 32 GB ist hierbei interessanterweise mit 727 MB/s mehr als doppelt so schnell wie auf dem iPhone 7 mit identischer Speichergröße.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim iPhone 6s: Das 16 GB-Modell schreibt mit 40,1 MB/s deutlich langsamer als die 128 GB-Version, die auf 319 MB/s. Allerdings liest die kleine Ausführung die Daten schneller als das 128 GB-iPhone (542 MB/s vs 359 MB/s). Auch beim iPhone 6 wird schneller gelesen und geschrieben, wenn der Speicher größer ist, allerdings sind die Unterschiede nicht so eklatant wie bei den neueren iPhones.
Um diese Benchmark-Ergebnisse zu verifizieren, wurde auf allen Devices ein 4K-Video von 5 Minuten Länge mit einer Größe von 1,73 GB dupliziert. Auch hier bestätigte sich, dass der Vorgang bei kleineren Flash-Größen deutlich langsamer über die Bühne geht. Alle von Mac & i ermittelten Werte findet ihr in folgender Tabelle:
iPhones im Speichertest | |||||
PassMark | BaseMark OS II | Video | |||
Lesen | Schreiben | Memory | Duplizieren | ||
MByte/s | MByte/s | Punkte | Sekunden | ||
iPhone 7 | 32 GByte | 303 | 41,7 | 895 | 49,19 |
iPhone 7 | 128 GByte | 904 | 307 | 1924 | 14,02 |
iPhone 7 Plus | 32 GByte | 727 | 43,3 | 894 | 40,53 |
iPhone 7 Plus | 128 GByte | 869 | 299 | 2118 | 10,81 |
iPhone 6s | 16 GByte | 542 | 40,1 | 748 | 51,47 |
iPhone 6s | 128 GByte | 359 | 319 | 1575 | 16,23 |
iPhone 6s Plus | 128 GByte | 328 | 314 | 1907 | 18,13 |
iPhone 6 | 16 GByte | 153 | 34,2 | 520 | 57,56 |
iPhone 6 | 64 GByte | 180 | 61,7 | 697 | 42,73 |
Woran liegt es nun, dass diese Unterschiede bestehen und teilweise so groß sind? Erstmal kann der Controller bei den größeren Varianten die Daten über mehrere Kanäle gleichzeitig rein- und rausschicken, was aber nur für kleinere Abweichungen eine Erklärung wäre.
Die großen Unterschiede dürften aber wohl eher so zustande kommen, dass unterschiedliche Bausteine ihren Weg in die jeweiligen Modelle finden. Es kann also schlicht ein günstigerer Speicher oder Controller verbaut werden, oder die Abstimmung zwischen beidem ist nicht so gut wie beim Handset mit dem größeren Speicher.
Das alles dürfte aber nur bedingt eine Rolle für den Endverbraucher spielen. Werden Daten via Lightning-Kabel übertragen, wird der oben ermittelte Speed eh nicht erreicht und gleiches gilt beim Upload oder Download mobil oder via WLAN. Im alltäglichen Gebrauch – beim Surfen, Nutzen von Apps etc. – sind diese Unterschiede bei der Lesegeschwindigkeit kaum merklich. Beim Schreiben fiele es besonders dann auf, wenn ihr aufwändige Prozesse ausführt, beispielsweise beim Bearbeiten von Videos. Wer aber plant, viele hochauflösende Videos zu machen und zu bearbeiten, spielt vermutlich eh mit dem Gedanken, zum Modell mit 128 GB oder gar 256 GB zu greifen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ja, die iPhones mit kleinerem Speicher sind tatsächlich langsamer, aber für den durchschnittlichen Smartphone-Nutzer dürfte das keinen Impact haben.
Quelle: heise.de