In einer kurzen Erklärung stellt die Firma heraus, dass man einen mehrjährigen Lizenzvertrag mit Apple abgeschlossen hat, unter dem sie Zugang zu “einer breiteren Palette von Imagination’s geistigem Eigentum im Tausch gegen Lizenzgebühren” haben werden. Doch eigentlich waren die beiden Partner zerstritten.
Apple kündigte die Abgrenzung von Imagination bereits im April 2017 an. Damals war der Plan, mit der Entwicklung eigener Grafikchips zu beginnen und die Lizenzierung der Technologie des Unternehmens innerhalb von zwei Jahren einzustellen. Nach der Bekanntgabe äußerte Imagination seine Skepsis, dass Apple seine eigenen Chips entwerfen könnte, “ohne die Patente, das geistige Eigentum und die vertraulichen Informationen des Unternehmens zu verletzen”.
Trotzdem kündigte Apple noch im selben Jahr das iPhone 8 und das iPhone X an. Sie enthielten mit den A11 Bionic-Chips das, was Apple als seinen ersten eigens entworfenen Grafikprozessor bezeichnete. Der Chip war 30 Prozent schneller als sein Vorgänger und auch im iPad Pro 2018 setzte Apple einen eigenen Grafikprozessor ein.

Nachdem sich Apple und Imagination voneinander entfernt hatten, ist der Aktienkurs von Imagination über Nacht stark gefallen. Das Unternehmen behauptete, Apple habe ihm nur wenige Tage vor dem Ende der Vereinbarung eine Frist gesetzt. Um zu überleben und den Streit mit der Cupertino-Firma auszusitzen, war Imagination gezwungen, sich für 550 Millionen Pfund an eine Private-Equity-Firma, die in Silicon Valley ansässige Canyon Bridge, zu verkaufen.
Apples Einstellung zu seinen Grafikprozessoren ist Teil eines umfassenderen Plans, die Abhängigkeit von anderen Chipdesignern und Herstellern zu reduzieren. Man will auf eigenen Beinen stehen und am besten auch alle Smartphone-Komponenten selbst herstellen. Im Jahr 2018 kaufte das Unternehmen einen Teil des Chipherstellers “Dialog” für 300 Millionen Dollar auf und im darauf folgenden Jahr erwarb man zusätzlich das Smartphone-Modem-Geschäft von Intel. Somit konnten die Modems im eigenen Haus produziert werden.
Zunächst wollte man einen ähnlichen Deal mit Imagination aushandeln, sodass man die Firma quasi gänzlich übernimmt. Doch die Idee war schnell verworfen. Stattdessen kam nun der oben genannte Vertrag zustande. Apple darf das geistige Eigentum der Firma für seine Chipherstellung nutzen, jedoch nur im Austausch gegen Lizenzgebühren.
via: theverge