Ihr kennt vermutlich den Spruch, der auf amerikanischen Rückspiegeln steht: “Objects in mirror are closer than they appear”. Die selbstfahrenden Autos von Volvo haben ein ähnliches Problem, jedoch andersrum und diskriminierender. Volvos Testfahrzeuge erkennen nämlich heimische Elche einwandfrei, dagegen keine Kängurus. Springen die in die Luft, “denken” die Volvos, dass die Viecher plötzlich weit weg sind.
Alle SJWs der Tierwelt müssten jetzt im Grunde laut aufschreien. Bei Volvo hat man die Tiererkennungs-Systems der selbstfahrenden Testmodelle nämlich wohl nur darauf geschult, in Europa gängige Tierarten zu verschonen. Beispielsweise die in Schweden heimischen Elche. Bei den hüpfenden Beuteltieren aus Australien dagegen kommen die Volvos offenbar gar nicht klar. David Pickett, Volvos Technik-Manager in Australien dazu:
Wenn die Tiere in der Luft sind, sieht es aus, als seien sie weiter entfernt, wenn sie am Boden aufkommen, erscheinen sie näher.
Die Fortbewegungsmuster von Kängurus, die daran erinnern, wie wenn ich am Horizont eine Darth Vader-Photo Opportunity sehe, können von Volvos Systemen nicht richtig interpretiert werden. Sie seien wohl immer noch zu verwirrend. Es gibt nun zwei Lösungen: Entweder alle Kängurus umerziehen oder die Erkennungstechnologien der autonomen Volvos anpassen.
Der schwedische Autobauer hat sich für die zweite Option entschieden und nun ein Entwicklerteam in das Tidbinbilla-Naturreservat in Canberra geschickt. Dort sehen sie sich die Verhaltensweisen und Bewegungsmuster von Kängurus genauer an, um die selbstfahrenden Volvos auch für Australien und andere Länder mit den hüpfenden Beuteltieren sicher zu machen.
Das Problem ist übrigens kein neues, denn Volvo hat bereits Ende 2015 damit angefangen, seine Systeme für die Känguruerkennung anzupassen und fast zwei Jahre später ist noch immer keine Lösung gefunden. Ähnlich sieht es auch bei anderen Herstellern wie Tesla aus. Deren Objekterkennung vor Ende 2016 hatte ebenfalls Probleme, sogar Radfahrer und andere Autos zu erkennen, von denen sich dann doch noch ein paar mehr auf den Straßen tummeln, als Kängurus im australischen Outback.