Ein Strahl, eine Wellenlänge, ein Laser, ja so kannte man es bisher. Jeder kennt bunte Laser und spätestens seit Star Wars, weiß auch jeder zu was man Laserschwerter gebrauchen kann. Aber wir sind hier nicht bei den Jedi-Rittern, sondern in einer Welt, in der Laser keine Waffen sind. Sie könnten uns aber trotzdem bald in unserer Entwicklung ein erhebliches Stück weiter bringen. Denn die Forscher der Arizona State University haben die Technik des Lasers weiterentwickelt, sodass ein Gerät weißes Laserlicht und beliebige andere Farben erzeugen kann.
Um die Technologie hinter dem Ganzen zu verstehen, muss man sich etwas mit Farblehre auskennen. In den letzten 50 Jahren waren Laser in der Lage jede einzelne Wellenlänge von Licht zu auszustrahlen – bis auf weiß. Das Problem ist, dass ein typischer Laserstrahl nur eine bestimmte Wellenlänge zu einer Zeit aussenden kann. Bestimmt ist euch die Abkürzung RGB ein Begriff, denn Rot, Grün und Blau sind die drei Grundfarben, mit denen man in jede beliebige Farbe erzeugen kann. Das kommt immer auf die jeweiligen Farbanteile an. Also wenn ich Rot und Grün mit gleichem Anteil mische, kommt am Ende die Farbe Gelb raus. Für die Farbe Weiß brauche ich also alle drei Farben mit genau dem gleichen Anteil.
Um weißes Licht zu erzeugen, erstellten die ASU Forscher drei dünne Halbleiterlaser – jeder so dick wie ein Tausendstel eines menschlichen Haares – und stellten sie parallel zueinander auf. Jeweils ein Laser strahlt in einer der drei Grundfarben und alle zusammen werden dann miteinander kombiniert um das weiße Licht zu erzeugen. Die gesamte Vorrichtung kann auch eingestellt werden, um jede andere beliebige Farben zu erstellen.
Ein Laser in der Farbe Weiß wird nicht in absehbarer Zeit in unserer Elektronik zu finden sein. Für diese Studie mussten die Wissenschaftler nämlich die Elektronen in den Halbleitern mit einem zusätzlichen Laserlicht anregen. Bevor das Ganze kommerziell wird, muss ein weißer Laser mit Akkubetrieb entwickelt werden.
Diese Entdeckung könnte in der Zukunft helfen, Laser als normale Lichtquelle oder als Ersatz für LEDs zu nutzen. Möglich wäre auch, dass man die Lichtwellen für Li-Fi verwenden könnte. Das ist eine Technologie für die Datenübermittlung via Licht und ist eine mögliche Alternative zum WLAN. Die Übertragung wird zwar gerade auf LED-Basis entwickelt, aber mit Lasern wäre die Datenrate hundert- bis tausendmal schneller. Wir dürfen also gespannt bleiben, wo die Reise noch hingeht.
Quelle: theverge