Bei der soeben zu Ende gegangenen CES in Las Vegas waren wieder einmal Autos an jeder Ecke zu bestaunen. Egal, ob es sich um autonom fahrende Karren handelt, oder ob das Hauptaugenmerk auf der Art des Antriebs liegt: Viele Augen sind bei dieser Messe tagtäglich auf die vielen verschiedenen Modelle gerichtet. Viele Augen, aber eben logischerweise auch viele Kameras.
Auch Jit Ray Chowdhury, selbst bei einem Start-Up namens Ridecell für autonome Fahrzeuge als Ingenieur beschäftigt, wollte sich am Stand von AEye mal einen Überblick verschaffen, was die Konkurrenz so zu bieten hat. Er war bestens vorbereitet, denn er hat sich pünktlich zur CES vorher noch eine teure Kamera besorgt, die SonyAlpha 7R2 für umgerechnet etwa 1 800 Euro.
Umso ärgerlicher, dass diese sündhaft teure Cam einen Schaden vom Messebesuch davongetragen hat, wie ihr auf folgenden Bildern sehen könnt:

Was war passiert? Er hat an der Booth von AEye das autonome Fahrzeug fotografiert (siehe Artikelbild oben), das mit einem LIDAR-System ausgestattet ist. Diese LIDAR-Systeme sind euch bekannt, wenn ihr euch mit autonomen Fahrzeugen beschäftigt, denn diese — einem Radar ähnliche — Technik ist integraler Bestandteil von ganz vielen autonomen Fahrzeugen.
Anstatt auf Radiowellen vertraut dieses System auf Laser und genau diese haben den Kamera-Sensor der Sony-Cam erwischt. Ihr seht auf den Fotos ja die Punkte und Striche, letztere erstrecken sich dabei über die komplette Breite der Bilder.
Eine Stellungnahme von AEye gibt es dazu auch, der Ingenieur bekommt von dem Unternehmen die Kosten für die Cam ersetzt. Weiter erklärte man dazu, dass solche thermalen Schäden durch Laser grundsätzlich möglich sind — was in meinen Augen eine schwachsinnige Aussage ist, nachdem wir auf den Fotos ja bereits gesehen haben, dass es möglich ist.
AEye rühmt sich, dass das eigene LIDAR-System deutlich stärker ist als das, was die Konkurrenz zu bieten hat. Eine Reichweite von bis zu 1000 Metern wird erreicht, während bei anderen Systemen schon bei 300 Metern Schicht ist. Was die Kehrseite dieses stärkeren Lasers ist, können wir uns jetzt auf den Fotos anschauen.
Sehr ärgerlich für AEye, aber für uns natürlich eine gute Sache, wenn solche Fehler im Rahmen einer Messe auftreten (und behoben werden können) und nicht im tatsächlichen Einsatz auf der Straße. Das Beispiel zeigt zudem auch sehr anschaulich, dass wir noch sehr weit davon weg sind, dass die autonomen Autos alle Eventualitäten einkalkulieren können. Auch, wenn schon einige dieser Gefährte die Straßen u.a. Kaliforniens bevölkern: In Deutschland dürfen wir davon ausgehen, dass wir noch weit davon entfernt sind, dass selbstfahrende Karren zum normalen Bild auf unseren Straßen gehören. Angesichts solcher Geschichten wie der hier vielleicht sogar gar nicht mal so schlecht.
Quelle: Ars Technica via Futurezone
Alle Fotos: Jit Ray Chowdhury