Spätestens seitdem Apple im vergangenen Jahr die gesamte Marke “Beats” inklusive dem strauchelnden Musikdienst “Beats Music” für mehrere Milliarden US-Dollar übernommen hat, war klar: Apple will im Bereich Musik größer werden und Unternehmen wie Spotify Konkurrenz machen.
In den letzten Wochen haben sich die Gerüchte um den Musikstreaming-Dienst von Apple verdichtet und man kann mittlerweile davon ausgehen, dass der Service auf der WWDC 2015 im Juni vorgestellt wird. Eine enge Verzahnung mit iOS sowie MacOSX ist zu erwarten.
Wie Re/code allerdings jetzt berichtet, wird es im Vergleich zu Spotify einen großen Unterschied im Angebot geben. Der Branchendienst will erfahren haben, dass es keine kostenlose Version vom Streaming-Dienst geben wird, zumindest nicht auf Dauer. Um den Service in der Launch-Phase zu promoten, will Apple seinen Kunden aber eine kostenlose Testphase von 3 Monaten anbieten. In dieser Zeit sollen sie sich mit dem Dienst vertraut machen und überzeugt werden.
Nach Ablauf dieser 3 Monate wird der Dienst für den Kunden aber kostenpflichtig: 8 US-Dollar soll der Spaß im Monat kosten. Damit unterbietet man Spotify um einen kleinen Betrag, der aber vielleicht den ein oder anderen iPhone-Besitzer zum Wechsel bewegen könnte. Werbung wird es also bei Apples Streaming-Dienst nicht geben. Stattdessen können Musik-Labels und Künstler bestimmte Songs kostenfrei anbieten, welche dann auch von Leuten ohne Zugang zum Streaming-Service gehört werden können. Sicherlich wird der Streaming-Dienst von Apple aber noch andere Vorteile bringen. Es ist nämlich zu erwarten, dass die Integration in iOS und MacOSX weiter geht als das z.B. externen App-Anbietern wie Spotify möglich ist.
Apropos Spotify: Mit der Strategie, die Apple fährt, versuchen die Kalifornier genau die Probleme ihrer Konkurrenz zu umgehen: Spotify hat nämlich nur 15 Millionen zahlende Nutzer. Der Rest, ganze 60 Millionen Leute, nutzen den Service kostenlos, und dulden dafür Werbeunterbrechungen. Rechnen tut sich die Sache für Spotify allerdings nicht: Während der Umsatz zuletzt von um 45 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar stieg, betrug der Verlust im vergangenen Jahr 197 Millionen Dollar.
Spätestens zur WWDC 2015 werden wir dann hoffentlich alle Details und eventuell auch den endgültigen Namen des Streaming-Dienstes erfahren. Ich bin gespannt, wie Apple die Branche noch verändern kann. Raum für Verbesserung gibt es definitiv ausreichend.
Quelle: Re/code
via: WiWo