Der Black Friday ist der wichtigste Tag des Jahres für Schnäppchenjäger. Man kennt die Bilder, in denen Amerikaner ausrasten, die Läden stürmen und sich vor ganzen Produkttürmen die Köpfe zusammenschlagen. Jeder will den besten Deal ergattern und auch jetzt, nach dem Freitag, sind wir in der heißen Anlaufphase für den Cyber Monday, das große Rabatt-Finale. Amazon ist ganz vorne mit dabei und wir haben für euch schon die besten Deals des Samstags zusammengetragen.
Doch nicht alle befinden sich in Sektkorkenknall-Laune, weil sie den besten Deal abgeschlossen haben. Dieser Jahresendspurt, der im Black Friday gipfelt, ist die stressigste Zeit für Amazons-Mitarbeiter und Überstunden sind inklusive. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rief ausgerechnet gestern zu einem Streik für Amazons-Mitarbeiter auf. Im Lager in Bad Hersfeld, in Spanien, Großbritannien und Frankreich prostierten gestern hunderte für eine bessere Bezahlung.
Verdi will mit diesem Vorgehen natürlich mehr Aufmerksamkeit erlangen. Der Streik soll wohl 24 Stunden andauern und man will eine Bezahlung nach Tarifbedingungen des Einzel- und Versandhandels für die Mitarbeiter erwirken. Amazon lehnt das ab und orientiert sich an der Vergütung in der Logistik-Branche.
„Die Beschäftigten gehören besonders an einem Tag wie dem Black Friday in den Mittelpunkt gestellt. Der Einsatz der Beschäftigten muss besser honoriert werden, durch eine höhere Bezahlung und durch ein tarifliches Weihnachtsgeld.“ Mechthild Middeke, Verdi Gewerkschaftssekretärin
An den Standorten Bad Hersfeld in Hessen und Rheinberg in Nordrhein-Westfalen legten über den Tag verteilt jeweils etwa 500 Mitarbeiter die Arbeit nieder. Doch Amazon will die Vorwürfe nicht auf sich beruhen lassen. Dass viele ihrer Angestellten schon sehr lange bei dem Unternehmen arbeiten, würde beweisen, dass Amazon ein guter und zuverlässiger Arbeitgeber sei.
In Spanien sind die Mitarbeiter des Online-Riesen schon öfter auf die Straße gegangen. Seit Monaten streiken sie für höhere Löhne sowie bessere Arbeitsbedingungen und die Beteiligung daran ist hoch. Alles spricht also dafür, dass Amazon seine Angestellten nicht so gut behandelt, wie man es bei einem Milliarden-Dollar-Unternehmen erwarten könnte. Und wer sich als Amazon-Kunde jetzt Sorgen um seine Lieferungen macht: Die meisten Pakete werden ihre Besitzer trotzdem rechtzeitig erreichen.
via: managermagazin