Der 5G-Ausbau in Deutschland kommt bekanntlich nicht so richtig in die Puschen. Unabhängig davon, dass allein die Vergabe der Frequenzen ewig und drei Tage gedauert hat, stellen sich auch noch genügend andere Fragen, beispielsweise wie sehr (oder ob überhaupt) Huawei in den Netzausbau involviert sein darf.
Ähnlich wie bei der Windenergie kann man sich aber auch beim Netzausbau immer sicher sein, dass sich regional Menschen finden, die gegen die Technologie sind und sich auch entschieden gegen einen Ausbau stellen. In vorderster Front ist schon seit langem der BUND damit beschäftigt, auf die Gefahren durch 5G hinzuweisen bzw. auf den Umstand, dass man tatsächliche Gefahren nicht hundertprozentig ausschließen kann.
Jetzt haben Mitglieder des BUND-Arbeitskreis Elektrosmog gestern dem Bürgerbüro des Ersten Bürgermeisters Peter Tschentscher eine Petition mit über 6000 Unterschriften übergeben mit der Forderung nach einem Ausbaustopp. Manfred Braasch ist Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg und sagt in einem Statement der Organisation:
Für uns ist klar: Der Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur mit 5G-Technologie darf nicht ohne Prüfung der Gesundheits- und Umweltverträglichkeit und nicht ohne die vorgeschriebene Technikfolgenabschätzung erfolgen. Der jetzt anlaufende Ausbau ohne eine solche Abschätzung widerspricht dem gesetzlich verankerten Vorsorgeprinzip. Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg
Im gleichen Statement wird vom BUND darauf hingewiesen, dass sich bereits in Städten wie Brüssel, Florenz und Genf, weiteren Orte in Irland und über 100 Kommunen in Italien für einen 5G-Ausbaustopp ausgesprochen wurde.
Dass es in vielen Städten Stimmen gegen den 5G-Ausbau gibt, muss aber natürlich erst mal nicht bedeuten, dass sie sich im Recht befinden. Fakt ist allerdings, dass es tatsächlich keine Langzeitstudien zu 5G gibt, anhand derer man die Risiken hundertprozentig ausschließen könnte. Genau so wenig gibt es bislang aber Indizien dafür, dass eine Gefahr besteht.
Ich bin natürlich für den 5G-Ausbau als jemand, der neuen Technologien stehts aufgeschlossen gegenüber steht. Dennoch will ich nicht blind eine Technik hochjazzen, sondern denke einfach, dass man beim Abwägen der Risiken nach aktuellem Wissensstand schlicht keine große Gefahr erwarten muss. Viel mehr ist es wohl so, dass man ein gewisses Risiko aufgrund fehlender Studien noch nicht komplett ausschließen kann.
Was ist aber die Alternative? Tatsächlich warten und dann x Jahre warten, bis nach erfolgten Studien in zehn Jahren dann doch grünes Licht gegeben wird? Dann wären wir wirtschaftlich ziemlich im Eimer, so viel kann ich euch sagen. Mir ist aber auch klar, dass es hier zwei Parteien gibt: Einmal die “Augen zu und durch”-Partei, die wie ich glaubt, dass der Schaden eines Ausbaustopps deutlich größer ist als das Risiko von 5G-Masten. Und dann die andere Partei, die felsenfest davon überzeugt ist, dass man mit dem 5G-Ausbau jetzt keinesfalls fortfahren bzw. beginnen darf. Zu welchem Team gehört ihr denn? Hier könnt ihr übrigens nochmal in unserem entsprechenden Artikel nachlesen, wie es derzeit um die Risiken bestellt ist.
Quelle: BUND via WinFuture.de