Wenn es ein Unternehmen gibt, das immer wieder in den Fokus von internationalen Kartellbehörden gelangt, dann ist es Amazon. Auch, wenn der Versandriese den Weg, wie wir Produkte erwerben, grundlegend verändert hat, so wird diesem zunehmend wettbewerbsfeindliches Vorgehen vorgeworfen. Eine neue Ermittlung des Bundeskartellamt fokussiert sich nun auf die Beziehung zwischen Amazon und Drittanbietern, die auf dem Marktplatz inserieren.
Wie Reuters berichtet, steht dabei im Vordergrund, inwieweit das Unternehmen Einfluss auf die Preisgestaltung nimmt. Deutschland ist für Amazon nämlich eines der wichtigsten Märkte und möchte daher logischerweise einen großen Anteil am Gesamtumsatz haben. Nach den Vereinigten Staaten werden hierzulande die meisten Waren und Dienstleistungen verkauft.

Erste Beschwerden bezüglich Amazons Preispolitik tauchten zu Beginn der Pandemie auf. Damals warfen Drittanbieter der Plattform vor, Accounts zu sperren, da die Preise für bestimmte Produkte zu hoch waren. Hier entstand der Eindruck , dass das Unternehmen über Preise auf der Plattform bestimme.
Auf Anfrage äußerte sich eine Amazon-Sprecherin wie folgt: Unternehmensrichtlinien wurden so gestaltet, als dass Partner wettbewerbsfähige Preise verlangen. Wucherpreise werden von dem System automatisch und ohne Ausnahme blockiert.

Es bleibt spannend, was diese Untersuchung am Ende bringen wird. Amazon hat hierzulande schon häufig Bekanntschaft mit Wettbewerbshütern gemacht. 2013 wurde eine Regelung gekippt, die es Drittanbietern verbat, ihre Produkte auf anderen Seiten zu günstigeren Preisen anzubieten. Die aktuelle Situation zeigt erneut, wie gefährlich ein solches Monopol, das Amazon innehat, sein kann.
Aber auch international steht der Konzern zunehmend im Fokus der Behörden. Erst kürzlich entschied ein Gericht, dass Amazon auch für Produkte von Drittanbietern haften muss, sofern sie über den Marktplatz des Unternehmens verkauft und versendet werden.