Jedes Jahr gebe ich auf der CES ein Interview und sage dort den Satz: „Das Internet of Things ist das nächste große Ding und wir sind der Sache wieder ein Jahr näher gekommen“. Dieses Jahr gab es jedoch einige sehr klare Anzeichen dafür, dass das IoT tatsächlich immer mehr zum Mainstream wird.
Inhaltsverzeichnis
- Samsungs SmartThings ist der heimliche Held der CES
- Comcast ermöglicht die Automatisierung von 15 Millionen amerikanischen Haushalten
- Ring bringt neue Indoor/Outdoor-Sicherheitskameras und LED-Beleuchtungen auf den Markt
- Der zugänglichste Lichtschalter der Welt
- Smartdisplays mit Google Assistant
- Mediatek bringt neue IoT-Chips auf den Markt und tut sich mit Alibaba zusammen
- Microsofts IoT-Strategie dreht sich rund um die Cloud
Samsungs SmartThings ist der heimliche Held der CES
SmartThings hat das proprietäre Backend von ADT durch die SmartThings Cloud ersetzt. ADT ist ein Überwachungs- und -Alarmsystem aus den USA, das ab sofort in der SmartThings Cloud laufen und auf diese Weise mit allen Smartgeräten und -diensten von Samsung kompatibel sein wird. Das Interessante an der Sache: Laut Alex Hawkinson, CEO von SmartThings, basiert diese kostengünstigere Lösung auf der SmartThings-Cloud und die SmartThings-Produktreihe für ADT ist sogar wesentlich profitabler.
Comcast ermöglicht die Automatisierung von 15 Millionen amerikanischen Haushalten
Alle Haushalte, die das neuste Routermodell von Comcast nutzen, werden ab sofort Zugang zu einer Reihe von Smarthome-Diensten haben. Der Router agiert dabei gleichzeitig als Breitbandmodem und als Smarthome-Hub. Ermöglicht wurde dieses Angebot durch Comcasts Übernahme von Stringify. 15 Millionen Haushalte sind ein echter Meilenstein und können durchaus als Mainstream bezeichnet werden.
Im Laufe des Jahres möchte Comcast zudem einen Sicherheitsdienst für IoT-Geräte auf den Markt bringen. Hergestellt wird die IoT-Sicherheitsbox von der Firma Cujo, die Software wird aber von Comcast selbst bereitgestellt. Teil des Dienstes sollen Features wie Quarantäneoptionen für Geräte mit Sicherheitslücken sowie die Überwachung des Netzwerk-Traffics sein.
Auch wenn diese News hier in Deutschland keine Relevanz hat, zeigt sie doch, dass sich das IoT einen großen Schritt in Richtung Mainstream bewegt hat.
Ring bringt neue Indoor/Outdoor-Sicherheitskameras und LED-Beleuchtungen auf den Markt
Rings brandneue Stick Up Cam ist mit einem wetterfesten Gehäuse ausgestattet und funktioniert deshalb sowohl drinnen als auch draußen. Dank des eingebauten wiederaufladbaren Akkus lässt sich die Kamera zudem komplett kabellos verwenden. Falls ihr bereits stolzer Besitzer der alten Stick Up Cam seid, könnt ihr für das Nachfolgermodell außerdem das alte Solarpanel verwenden. Die Kamera bietet Videoaufnahmen in 1080p, Zwei-Wege-Audio dank eingebautem Mikrofon und Lautsprecher sowie Bewegungserkennung über die passiven Infrarotsensoren.
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Die Ring Beams LEDs sind in den Varianten „Wegbeleuchtung“, „Treppenbeleuchtung“ und „Spotlight“ verfügbar. Die energieeffizienten LED-Lampen lassen sich einfach installieren und sind mit allen existierenden Ring-Geräten kompatibel.
Der zugänglichste Lichtschalter der Welt
LeGrand, Hersteller von Highend-Lichtschaltern und -Steckdosen, hat es sich zur Aufgabe gemacht, “die offenste Smarthome-Plattform der Welt” zu erschaffen. LeGrand nutzt hierfür die Thread- bzw. WLAN-Funkwellen seiner Produkte, um sie über die SmartThings Cloud mit andern Smartgeräten zu verknüpfen. Außerdem möchte die Firma einen Lichtschalter auf den Markt bringen, der erkennen kann, ob sich Personen im Raum befinden, indem er deren Einfluss auf die Funkwellen in der Umgebung misst. Das erinnert natürlich stark an die Technik von Cognitive Objects, den Machern des Aura-Sicherheitssystems.
Smartdisplays mit Google Assistant
Zahlreiche Hardwarehersteller haben auf der CES Smarthome-Geräte vorgestellt, die stark dem Echo Show ähneln. Sie sind ebenfalls mit einem Display ausgestattet und agieren als Smarthome-Hub. Die meiste Zeit verbrachten wir mit dem Lenovo Smart Display, denn wir finden, dass die Integration des Google Assistant besonders in Bezug auf den Formfaktor sehr durchdacht ist und gut funktioniert.
Mediatek bringt neue IoT-Chips auf den Markt und tut sich mit Alibaba zusammen
MediaTek hat angekündigt, eine strategische Partnerschaft mit Alibabas KI-Abteilung eingegangen zu sein. Zusammen möchten die beiden Unternehmen an der Entwicklung von Smarthome-Standards, IoT-Chips und Smarthardware mit künstlicher Intelligenz arbeiten. In China soll zudem eine Konnektivitätslösung namens Smartmesh auf den Markt gebracht werden, die dabei helfen soll, Smarthome-Geräte in mehr Haushalte zu bringen. Smartmesh ermöglicht es Smarthome-Geräten sich mit dem Tmall Genie zu verbinden, Alibabas sprachgesteuertem virtuellen Assistenten.
Für Smartmesh wurden zudem zwei spezielle Bluetooth SoCs (MT7581 und MT7583) entwickelt, die Mitte 2018 verfügbar sein sollen.
Microsofts IoT-Strategie dreht sich rund um die Cloud
Von Microsoft haben wir auf der CES 2018 zahlreiche Neuigkeiten gehört – die meisten davon standen im Zusammenhang mit der Azure Cloud. Die Firma ZF kündigte zudem an, dass sie zusammen mit Microsoft an einer offenen IoT-Plattform arbeiten werden.
Kohler, ein Designer von Küchen- und Badprodukten, enthüllte außerdem einen sprachgesteuerten Spiegel, der basierend auf Amazons Alexa entwickelt wurde. Der Spiegel verfügt außerdem über eine App für iOS und Android und ist auch mit Google Assistant und Apple HomeKit kompatibel. Kein Cortana? Keine Sorge, Microsoft hat trotzdem seine Finger im Spiel, da das ganze System auf Microsoft Azure laufen wird.
Werft auch einen Blick auf unsere restliche Berichterstattung zur CES 2018.