Der zwischen Angola, Botswana, Sambia, Südafrika und dem Atlantischen Ozean liegende Staat Namibia will die vor einigen Jahren gefundenen Cobalt-Vorkommen abbauen und von der wachsenden Nachfrage nach dem Metall profitieren. Spätestens im Jahr 2020 soll die erste Mine des afrikanischen Landes ihren Betrieb aufnehmen.
Die Vorkommen befinden sich im Nordwesten des Landes, in der Region Kunene. Es handelt sich um eine der am wenigsten besiedelten Regionen Namibias, deren sogenannte Skelettküste mit einem Alter von bis zu 1,5 Milliarden Jahren zu den ältesten Landschaftsformationen der Erde gehört. Dieser Küstenabschnitt wurde früher als „das Land, das Gott im Zorn erschuf“ und als „Tor der Hölle“ bezeichnet, die heutige Bezeichnung „Skeleton Coast“ wird den unzähligen Schiffswracks auf dem Meeresboden zugeschrieben.
Erste genauere Untersuchungen von Bergbauunternehmen sollen zeigen, dass es in der Region genug Metall geben könnte, um Namibia tatsächlich zu einem wettbewerbsfähigen Cobaltproduzenten zu machen. Da der Preis für Cobalt mit der Nachfrage nach wiederaufladbaren Batterien steigt, könnte die Entdeckung der Vorkommen ein Segen für Namibias Wirtschaft sein.
Das australische Bergbauunternehmen Celsius Resources hat sich auf dem 1470 Quadratkilometer großen Gebiet die Erkundungs- und Schürfrechte gesichert und gab nun nähere Details zum Opuwu Cobalt-Projekt bekannt. Über die Qualität bzw. Reinheit der des Cobalts, das in der Region abgebaut werden könnte, konnte man noch keine Aussagen treffen, aber grundsätzlich sei man optimistisch. Vor allem aber seien Nambias politische Stabilität, die gute Infrastruktur und klar geregelte Bergbaugesetze Vorteile, die Namibia gegenüber dem momentan größten, aber in diesen Punkten instabilen Kobaltproduzenten der Welt, der Demokratischen Republik Kongo habe. Randnotiz: Die namibische Verfassung war eine der ersten weltweit, die den Umweltschutz als ein vorrangiges Staatsziel beinhaltet.
Auch das kanadische Bergbauunternehmen Namibia Rare Earths plant nun, über 12.000 bereits vorhandene Bodenproben auf Kobalt zu untersuchen.
Die namibische Regierung erhebt eine Abgabe von 3% auf den Marktpreis von Basismetallen. Das Land ist bisher der zweitgrößte Diamantenproduzent der Welt, reich an Uran, Erdgas und Öl ist und erwirtschaftet mit dem Bergbau einen erheblichen Teil des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
Quelle: qz.com