Wenn ich Coca Cola und Zucker höre, denke ich sofort an meine Kindheit und wie man uns Kids demonstriert hat, wie viel Zucker in einer einzigen Flasche dieses Getränks enthalten ist und wieso wir das daher mal lieber nicht so reichlich trinken sollten. Wenn ich in diesem Beitrag jetzt auch wieder einen Zusammenhang zwischen dem Getränkekonzern und Zucker herstelle, ist es deutlich weniger schädlich fürs leibliche Wohl, denn es geht nicht ums Getränk, sondern um die Verpackung.
Wie der Guardian berichtet, unterstützen nämlich Coca Cola und Carlsberg gemeinsam ein niederländisches Start-Up, welches in der Lage ist, Kunststoffflaschen aus Zucker fertigen zu können. Avantium — so der Name des Unternehmens aus unserem Nachbarland — ist in der Lage, nachhaltige Zucker auf pflanzlicher Basis in einfache chemische Strukturen aufzuspalten, die dann neu angeordnet werden können, um daraus dann diesen neuen Kunststoff zu bilden.
Der Clou dabei: Die Flaschen zersetzen sich im Kompost binnen eines Jahres. Unter anderen Bedingungen — wenn so eine Flasche achtlos weggeschmissen wird — verlängert sich diese Zeit zwar ein wenig, dennoch ist es eine signifikante Verbesserung gegenüber üblichen PET-Flaschen, wie wir sie gewohnt sind.
Das hat natürlich zwei ganz entscheidende Vorteile: Wir kippen weniger Plastikpullen ins Meer, die sich dort circa bis zum jüngsten Tag halten und wir benötigen weniger fossile Rohstoffe, wenn wir auf diese Alternative ausweichen können. Grundsätzlich will man aber auch gar nicht, dass diese Zuckerflaschen irgendwo verrotten, sondern möchte sie recyclen.
Zunächst ist angestrebt, dass das Projekt jährlich relativ geringe 5.000 Tonnen pflanzlichen Kunststoff unter Verwendung von Zucker aus Mais, Weizen und Rüben herstellt. Aber natürlich erhofft man sich, dass mit steigender Nachfrage auch die Produktionsmenge deutlich angehoben werden kann. Der nächste Schritt wäre dann der, dass man den Pflanzenzucker aus nachhaltig gewonnenem Bioabfall gewinnt, so dass die globale Lebensmittelversorgungskette nicht durch den Anstieg von Kunststoffen auf Pflanzenbasis beeinträchtigt wird.
Eine Markteinführung wird von den beiden Konzernen für das Jahr 2023 angestrebt, aber die Flaschen von Avantium dürften wohl schon vorher zum Einsatz kommen: Wie es heißt, werden nämlich bei den olympischen Spielen in Tokio im nächsten Jahr ebenfalls die von Avantium entwickelten Behältnisse genutzt.
via Futurezone.at