In vielen Ländern wie den USA, Russland, Pakistan und Iran stecken sich noch immer täglich bis zu tausende Menschen mit dem Virus an. In einigen anderen Ländern, inklusive Deutschland, ist die Zahl der Corona-Infizierten dagegen aber so stark gesunken, dass viele schon ein baldiges Ende der Corona-Pandemie sehen.
Zwei neue Studien belegen nun, dass wesentliche Faktoren für die erfolgreiche Senkung der Ansteckungszahlen neben den Lockdowns vor allem auch das Tragen von Masken sind.
Die kanadischen Autoren der ersten Studie haben sich die Todeszahlen in 198 Ländern bzgl. des Corona-Virus angeschaut. Sie wollten herausfinden, was die Gründe für die hohen Mortalitätsraten in den einen und die niedrigen Mortalitätsraten in anderen Ländern ist. Die Studie hatte einen etwas breiteren Ansatz und nahm Demografie, Tests, Lockdowns und das Tragen von Masken gleichermaßen unter die Lupe.
Dabei fanden sie einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Tragen von Masken und der Mortalitätsrate. In Ländern, die gesellschaftliche Normen oder Regierungsmaßnahmen beim Tragen von Masken gehabt hätten, sei die Rate nur um durchschnittlich 7,7% pro Woche gestiegen, während diese Rate in Ländern, in denen das Tragen von Masken weniger Unterstützung findet, um 55% pro Woche gestiegen sei.
Diese Aussage würde auch der Befund unterstützen, dass die Pandemie in ost- und südostasiatischen Ländern bisher sehr milde verlaufen sei. Das Maskentragen ist dort schon seit der SARS-Pandemie 2003 verbreiteter.
Die zweite Studie der Cambridge Universität bezog sich sehr präzise auf das Tragen von Masken und den Effekt auf die Verbreitung des Virus. Dabei untersuchten sie auch die teils von Wissenschaftlern vertretene Meinung, dass das Tragen von Masken sogar kontraproduktiv ist. Eine Ansicht, die auch ich hier bei mobilegeeks verbreitet habe, und die sich als falsch herausgestellt hat, wofür ich mich an dieser Stelle entschuldige. Es gab zum Zeitpunkt der Veröffentlichung jedoch auch einen kurzzeitigen Engpass von Gesichtsmasken, der dazu führte oder hätte führen können, dass medizinisches Personal keinen Zugriff auf Masken gehabt hätten. Das war zu diesem Zeitpunkt auch im Nachhinein ein legitimes Bedenken.
Die zweite Studie spielt dabei Modelle durch. Parameter sind dabei die Ansteckungszahlen R(0, e) und die Verbreitung des Maskentragens in der Bevölkerung. Dabei werden unterschiedliche Effektivitäten des Maskentragens bei der Verhinderung von Ansteckungen angenommen. Die genaue Effektivität von Masken kann im Allgemeinen nur geschätzt werden. Das liegt daran, dass es allgemein zu viele Faktoren gibt, die die Effektivität beeinflussen. Masken bestehen aus unterschiedlichen Materialien, werden unterschiedlich getragen, passen sich unterschiedlich an Gesichtsformen an etc.

Auch die beiden unterschiedlichen Szenarien, dass Masken jeder Zeit oder nur beim Auftreten von Symptomen getragen werden, wird durchgespielt. Durchgehend gehen die Studienmacher dabei von Ansteckungszahlen R0 von 2,2 bzw. 4,0 aus.
Es zeigt sich jeweils, dass das Maskentragen erst bei hoher Verbreitung bei 80 – 90% unter der Bevölkerung dafür sorgen kann, den R-Wert unter den kritischen Wert von 1 zu bringen und das auch, nur wenn die Masken in der Öffentlichkeit immer getragen werden. Ein Befund der nahelegt, dass auch andere Maßnahmen wie Distanzierung und Schließungsmaßnahmen vieler wirtschaftlicher Betriebe in Deutschland und in anderen Ländern für die Senkung der Ansteckungszahlen gesorgt hat.