Derzeit hat das Corona-Virus die Marke von 100.000 infizierten Menschen überschritten, allerdings gelten auch 60.000 Menschen bereits als geheilt gegenüber 3.000 verstorbenen Menschen. Während noch unklar ist, ob sich die Epidemie weiter verschlimmert oder ob sie eingedämmt werden kann, ist bereits jetzt schon mit kurzfristigen und langfristigen Auswirkungen zu rechnen.
Die Epidemie verursacht Störungen in der Lieferkette, vor allem in China. Bekanntermaßen ein wichtiges Produktionsland für viele Güter. Vor allem in der Verbraucherelektronik sind Hersteller und Händler gleichermaßen stark von China abhängig. Daher fürchten Händler jetzt, dass sich dies stark auf das Geschäft auswirken wird. Vor allem, wenn zusätzlich die Nachfrage in China selbst darunter leidet.
Eine Situation, die Deutschland als Export-Nation stark betrifft, wie Business-Insider schon im Februar schrieb. Maschinen, Autos, Chemie und Elektrotechnik zählen zu Deutschlands wichtigsten Exportgütern mit dem Handelspartner China.
Die chinesische Industrie selbst ist in der Verbraucherelektronik besonders wichtig. China macht hier rund 22% des rund 1,15 Billionen Euro schweren globalen Marktes aus. Die zu erwartende Begrenzung der Produktion könnte die Fähigkeit der Händler, Umsatzverluste auf anderen Märkten zu kompensieren, weiter dämpfen.
Eine schlechte Q1-Performance wird sich hier nach Einschätzung des US-amerikanischen Unternehmensberaters Futuresource Consulting evtl. noch in Q2 bemerkbar machen. Jedoch rechnet die Beratungsfirma damit, dass die beiden letzten Quartale die Verluste „teilweise kompensieren“ können.
Langfristig wird hier mit einer Diversifizierung in der Herstellung gerechnet. Nicht-chinesische Hersteller könnten möglicherweise ihre Produktion ausweiten. Vor allem dann, wenn die Epidemie in China länger anhält.
Im Gegensatz dazu profitieren andere Branchen wie beispielsweise Digital-Media-Plattformen, die laut Futuresource alle positive Raten aufweisen. Auch der E-Commerce-Bereich zählt zu den Gewinnern der Epidemie. Da viele Unternehmen im Bereich Telearbeit und Home-Office nachrüsten, schreiben auch Hersteller von kollaborativer Software positive Zahlen. Dies könnte flexible Arbeitsformen auch über einen kurzfristigen Zeitraum hinaus etablieren.
Die Corona-Epidemie ist auch ökonomisch betrachtet eine Krise, die die Weltwirtschaft in einer ohnehin von Instablität gekennzeichneten Zeit trifft. Das vergangene Jahr war vom Brexit, den amerikanisch-chinesischen Handelskrieg und durch einen Wachstumsrückgang in den Industrie-Nationen geprägt. Wir behalten die Entwicklungen, Trends und Kuriositäten rund um das Thema Corona-Virus für euch im Auge.