Wir sprachen vorhin bereits im Bill-Gates-Artikel darüber: An allen Ecken und Enden wird getestet, geforscht, entwickelt, produziert. Gesucht werden Corona-Tests, Medikamente, Impfstoffe, außerdem arbeiten Unternehmen an Schutzbekleidungen und Beatmungsgeräten. Immer wieder hören wir von ersten schüchternen Erfolgsmeldungen, beispielsweise von neuen Corona-Tests, die schneller ausgewertet werden können.
Was die notwendigen Medikamente oder den Impfstoff angeht, müssen wir davon ausgehen, dass es noch einige Monate mindestens dauern wird, bis diese frühestens verfügbar sein könnten. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung könnten wir jetzt durch die Erkenntnis einiger Wissenschaftler aus Wien machen, wenn sich entsprechende Tests bestätigen.
Futurezone berichtet davon, dass diesen Wissenschaftlern in Österreich bei einem Wirkstoff gegen Covid-19 ein Durchbruch gelungen sein könnte. Das Unternehmen Apeiron Biologics AG hat von den Aufsichtsbehörden sowohl in Österreich, Deutschland und Dänemark die Genehmigung zum Start einer “klinischen Phase II-Studie zur Behandlung von COVID-19 Patienten” erhalten. In der Pressemitteilung erklärt das Unternehmen, dass der Medikamentenkandidat APN01 (rhACE2) ein synthetisches Enzym mit dem Potenzial sei, “die Infektion von Zellen durch das neuartige Virus SARS-CoV-2 zu blockieren und entzündlichen Reaktionen in der Lunge entgegen zu wirken”.
Aber der Reihe nach: Der gefundene Wirkstoff soll auf einem Medikament basieren, welches eigentlich entwickelt wurde, um akute Lungenschäden und das akute Atemnotsyndrom behandeln zu können. Es handelt sich dabei um die Hauptursachen, die bei Covid-19 zum Tod führen.
Das Medikament APN01 soll jetzt das Virus blockieren und mögliche Lungenschäden reduzieren, wobei das Enzym ACE2 die Hauptrolle spielt. Es wird nämlich vom Coronavirus als Tür genutzt, um den menschlichen Körper zu infizieren. Das Medikament APN01 imitiert nun genau dieses Enzym und soll dadurch dafür sorgen, dass sich das Virus mit dem Wirkstoff verbindet und nicht mit Zellen unseres Körpers. Geschieht dies, könnte der Virus dann später einfach ausgeschieden werden.
Das neue Medikament soll nun an 200 besonders schwer erkrankten Patienten in Österreich, Dänemark und auch Deutschland getestet werden. Gefördert werden diese Studien, die Apeiron Biologics durchführt, von der österreichischen Regierung.
Die Behandlung der ersten Patienten in unserer Phase-II-Studie soll schnell beginnen, um zügig sichere und wirksame Behandlungsoptionen für schwer kranke COVID-19 Patienten zur schaffen, die dringend Hilfe benötigen. Peter Llewellyn-Davies, Vorstandsvorsitzender von Apeiron
Im Vorfeld der Studie haben 89 freiwillige und gesunde Kandidaten eine gute Verträglichkeit mit dem Wirkstoff gezeigt, schon in Kürze soll der erste Patient behandelt werden. Die Entwickler sind sehr zuversichtlich, dass das bereits sehr weit entwickelte Medikament “dem Virus die Tür versperren und die Organe schützen” kann.
Laufen die Tests so erfolgreich, wie man sich das erhofft, könnte das Medikament bereits im Sommer auf dem Markt sein. Das ist ein schöner Hoffnungsschimmer in schwierigen Zeiten, gerade mit dem Wissen im Hinterkopf, dass es bis zu einem breit verfügbaren Impfstoff noch deutlich länger dauern wird.
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