Ja, Corona und kein Ende — es ist tatsächlich ein Trauerspiel. Probleme ergeben sich durch das Virus an allen Ecken und Enden und wir sind derzeit noch nicht mal in der Lage dazu, verlässlich zu sagen, wie viele Infizierte es tatsächlich gibt.
Das liegt daran, dass wir überhaupt nicht ansatzweise wirklich jede Person auf Covid-19 testen können. Tests stehen nicht in ausreichender Menge zur Verfügung und brauchen derzeit auch noch zu lange, so dass wir nur eine ungefähre Ahnung haben, in welcher Lage wir uns tatsächlich befinden.
Weltweit wird versucht, die Bedingungen zu unseren Gunsten zu verbessern: Mehr Krankenhausbetten schaffen, darunter auch mehr Intensiv-Plätze mit der Möglichkeit, Patienten beatmen zu können. Gleichzeitig versuchen Regierungen, möglichst viele Schutzmasken und -Anzüge aufzutreiben und es wird überall eifrig an Medikamenten und Impfstoffen geforscht.
An der Test-Front tut sich auch einiges und da sind bereits mehrere Unternehmen damit beschäftigt, diese Tests zu optimieren. Bosch ist eines dieser Unternehmen und dem Autozulieferer-Giganten scheint hier ein echter Durchbruch gelungen zu sein. Wer bei uns Mobile Geeks schon länger mitliest, der weiß natürlich schon lange, dass Bosch sehr umtriebig ist und auf vielen Gebieten forscht, sich also keinesfalls nur mit Autos beschäftigt.
Die Bosch Healthcare Solutions ist einer dieser Bereiche des Unternehmens und hier hat man nun — gemeinsam mit Randox Laboratories Ltd. — einen der weltweit ersten vollautomatisierten, molekulardiagnostischen Tests entwickelt. Der Test kann SARS-CoV-2 sowie neun weitere Atemwegserreger gleichzeitig diagnostizieren und erfüllt die Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Zu diesen Anforderungen gehört, dass ein Test Ergebnisse mit einer Genauigkeit von 95 Prozent liefert.
Das große Plus dieses automatisierten Tests: Es braucht lediglich knapp 2,5 Stunden, bis ein Ergebnis vorliegt, so dass also bis zu zehn Tests pro Tag durchgeführt werden können. Die Diagnose-Hardware, die Bosch entwickelt hat, heißt Vivalytic Analyser und ist bereits längst im Einsatz.
Der Test geht ziemlich unkompliziert vonstatten: Die Probe wird mittels Abstrichtupfer aus Nase oder Rachen eines Patienten entnommen. Anschließend wird die Kartusche, die bereits sämtliche für den Test erforderliche Reagenzien enthält, für die Analyse in das Vivalytic-Gerät eingeführt.
Die Vorteile: Das medizinische Personal kann sich während der Auswertung anderen Aufgaben widmen und sich zum Beispiel um Patienten kümmern. Außerdem ist die Handhabung des Analysegeräts so simpel, dass auch nicht speziell geschultes Medizinpersonal die Testauswertung zuverlässig durchführen kann.
Der Test ist also schnell, unkompliziert und bindet nicht unnötig viel Personal — somit ist Boschs Erfindung perfekt für die derzeitige Krise. Der Analyser ist bereits zu haben, lediglich die für das Coronavirus präparierten Kartuschen, mit denen der Analyser befüllt wird, brauchen noch ein wenig Zeit. Bosch ist hier optimistisch, dass man diese Kartuschen bereits im April ausliefern kann, nachdem man die Zulassung erhalten hat.

Der COVID-19-Schnelltest von Bosch trägt dazu bei, die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen und Infektionsketten schneller zu durchbrechen. Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH
Aktuell sind die Labore oftmals komplett ausgelastet, so dass Bosch mit diesen neuen Tests schon bald neue Kapazitäten schaffen kann — in Zeiten, in denen es wirklich auf jeden Tag ankommt. Mit diesem Schnelltest könnten Krankenhäuser und Arztpraxen direkt vor Ort testen und sich damit unnötige Transportwege sparen. Dazu wird die Zeit pro Test signifikant verkürzt — im Normalfall warten Patienten ein bis zwei Tage auf ihr Ergebnis, mit diesem Test können sie in der Praxis aufs Ergebnis warten.
Bosch Healthcare Solutions hat hier also genau das Produkt am Start, welches wir derzeit bitter benötigen. Drücken wir also Bosch und uns selbst mal die Daumen, dass die Zulassung für den Schnelltest so flott wie möglich kommt, damit jede Praxis mit so einem Analyser künftig entsprechende Corona-Tests durchführen kann.
Quelle: Bosch