Um die festgelegten Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssen wir noch an einigen Orten Hand anlegen. Emissionen müssen deutlich heruntergefahren und Prozesse nach und nach nachhaltig gestaltet werden. Ein Sektor, der dabei eine Kernrolle spielt, ist der Energiesektor. Laut dem Umweltbundesamt machte die Umwandlung von Energieträgern nämlich im letzten Jahr knapp 85 Prozent aller Treibhausgas-Emissionen aus.
Hierzulande setzen wir noch ziemlich viel auf Kohle, knapp 24 Prozent des erzeugten Stroms stammt aus Braun- und Steinkohle (Quelle). Dänemark hingegen hat eine sehr starke Verbindung zu Öl. Das nördlich von uns gelegene Land ist (noch) der größte Ölproduzent in der Europäischen Union, trotzdem möchte man auch hier die eigenen Emissionsziele erreichen. Eine künstliche Insel soll hierzu einen großen Beitrag leisten.
Das Projekt soll knapp 80 Kilometer vor der dänischen Küste entstehen und bis zu 28 Milliarden Euro kosten. Eine Fläche von 120.000 Quadratmetern soll dann von 200 bis 600 Windturbinen umschlossen werden und in der ersten Phase Strom für 3 Millionen Haushalte liefern. Um immer Energie vorhalten und Spannungsspitzen abfangen zu können, sollen auch riesengroße Energiespeicher auf der Insel errichtet werden.
Auch nachhaltige Treibstoffe sollen eines Tages auf dem Gebiet hergestellt werden. Der nachhaltig produzierte Strom könnte beispielsweise für die Produktion von Wasserstoff verwendet werden, ein Treibstoff, der zunehmend von Endkunden (Wasserstofffahrzeuge), aber auch von Unternehmen nachgefragt wird. Weiterhin besteht die Möglichkeit, Ammoniak herzustellen, ein Stoff, der in zukünftigen Schiffsmotoren zum Einsatz kommen könnte.
Die Unternehmung ist weltweit die erste ihrer Art und soll das Land dabei unterstützen, bis 2030 seine Emissionen um bis zu 70 Prozent zu senken (im Vergleich zu 1990). Bis 2050 möchte man dann komplett klimaneutral sein. Das Projekt ist das bisher größte in der Geschichte des Landes.
Eigene Meinung:
Dänemark macht vor, wie eine nachhaltige Zukunft aussehen kann. Auf unseren Ozeanen steht eine schier unendliche Menge an kostenfreier Energie zur Verfügung, durch den Einsatz von effizienten Wind- und Wasserturbinen könnten wir mit minimalen Emissionen ganze Nationen versorgen. Auch in Deutschland schreitet die Energiewende voran, meiner Meinung nach ist hier aber deutlich mehr Mut gefragt.
via Fast Company und Danish Energy Agency