Als Samsung sein Galaxy Fold bei seinem Unpacked-Event enthüllt hat, konnten wir bereits ahnen, dass der Spaß nicht so ganz günstig würde. Wenn das Teil Ende April in den Handel gelangt, werden Interessenten über 2 000 Euro für das edle und faltbare Handset hinblättern müssen. Klar, dass angesichts eines solchen Preises von dem ein oder anderen hinterfragt wird, wo Samsung überhaupt noch hin möchte mit seinen Preisen bei Smartphones.
Schließlich sind ja auch die S10-Modelle allesamt keine Schnapper, aber das Galaxy Fold legt die Messlatte eben nochmal etwas höher als sie es sowieso schon war. Aber wer glaubt, dass sich Samsung dabei ein wenig verzocken könnte, liegt falsch. Den Koreanern ist durchaus klar, dass sie keine großen Stückzahlen verkaufen werden und das wurde auch von Anfang an so einkalkuliert.
Gegenüber The Verge ließ das Unternehmen, vertreten durch Kate Beaumont, “Director of Product, Services and Commercial Strategy” bei Samsung UK, nämlich verlauten, dass man das Galaxy Fold ganz oben im “Super Premium”-Bereich ansiedelt — in einem Preissegment, in dem eben längst nicht mehr jeder zuschlägt. Im originalen Wortlaut erklärte Beaumont:
We’ll have less supply than we would of the S10 at launch, and also how it goes to market is really important to us. This is a super premium device, and we want to make sure it has a concierge-like service and experience, so it’s not going to be on display in all stores. You’re not going to see it on the stands, we want to make sure it’s a very personal experience. There will be quite intensive aftercare that goes with it as well. Kate Beaumont, Samsung UK
Man will die Teile also direkt mit einem Hauch des Besonderen umgeben. Bei euren üblichen Smartphone-Händlern werdet ihr das Galaxy Fold daher vermutlich überhaupt gar nicht erst zu sehen bekommen. Außerdem ist von einem “Concierge-like”-Service die Rede, wobei Samsung aktuell aber noch nicht erklären möchte, was für eine Art Service damit gemeint ist.
Wie Galaxy Fold-Käufer von diesem Service profitieren können und wo überhaupt das Galaxy Fold erworben werden kann. All das wird man uns bei einem eigenen Presse-Event Anfang April mitteilen. Dort werden wir dann auch erfahren, wie es um eine Verfügbarkeit in Deutschland bestellt ist.
Persönlich glaube ich ja auch immer noch, dass das Galaxy Fold mit seinem hohen Preis und der kleinen Auflage ein kontrollierter Testballon ist um mal auszuloten, wie überhaupt das Interesse an so einem Device aussieht. Und da sich Premium-Kunde besser anhört als Test-Kunde, wird dieses Konzept eben dementsprechend beworben. Nebenbei hat das noch den Vorteil, dass angesichts des Preises und der daraus resultierenden überschaubaren Nachfrage auch besser kontrolliert werden kann, was an den Geräten eventuell noch nicht so top funktioniert. Stellt euch im Gegensatz dazu vor, dass Samsung ein Samsung S10 Fold für einen günstigeren Preis vorstellt, millionenfach verkauft — und dann feststellen muss, dass sich im neuartigen Display noch der ein oder andere Mangel ausmachen lässt.
Ich glaube, alles in allem geht Samsung hier sehr kontrolliert in die Offensive. Man zeigt sich mit einem Device, welches bei der Konkurrenz derzeit wohl die wenigsten so hinbekommen dürften, lehnt sich gleichzeitig aber nicht zu weit aus dem Fenster, weil man sowohl das “normale” Galaxy S10-Klientel als auch die 5G-Hype-Menschen bedient mit seinem neuen Portfolio, also entsprechend streut.