Als Apple vor etwas über 2 Wochen seine neusten iPhones vorstellte, wurde während der Präsentation auch 3 Minuten auf die Umweltziele des Unternehmens eingegangen. Neben der Nutzung von ausschließlich nachhaltigen Energieträgern sollen sämtliche Geräte über den kompletten Lebenszyklus kompensiert werden. Grist geht diesen Aussagen nun auf den Grund.
Über große Teile stellte der Hardwarehersteller heraus, dass durch die Entfernung von Ladeadapter und Kopfhörern sowie durch Verkleinerung der Verkaufsbox mehr als 2 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden können. Unklar ist aber, ob dieses Zubehör tatsächlich wegfällt oder ob 50 Prozent der Käufer dieses im Nachgang trotzdem kaufen werden.

Außerdem hat sich auch etwas am ökologischen Fußabdruck des iPhones getan. Die Basisvariante des iPhone 12 Pro Max verursacht nun 86 Kilogramm CO2, beim iPhone 11 Pro Max waren es noch 8 Prozent weniger. Das ist auch weiter logisch, hat das Basis-iPhone nun die doppelte Speicherkapazität. Die Varianten mit 256 Gigabyte und 512 Gigabyte stoßen nun 96 Kilogramm beziehungsweise 110 Kilogramm aus.
Trotzdem hätte es das nicht gebraucht, für viele Käufer:innen hätte sicherlich das 64 Gigabyte iPhone weiterhin gereicht. Außerdem spricht das Eintauschprogramm von Apple nicht wirklich für das Umweltengagement des Unternehmens. Wer einfach und “kostengünstig” ein Jahr später auf ein neues Smartphone upgraden kann, der wird wohl kaum sein Gerät über einen langen Zeitraum nutzen. Da hilft auch nichts, dass Apple viele Eintauschgeräte recycelt und weiterverkauft.

Zu guter Letzt wären da noch die Reparaturvorschriften des Unternehmens. Es ist nach wie vor für unabhängige Werkstätten nicht möglich, iPhones, iPads und Co. zu reparieren. Eine Partnerschaft mit Apple ist Pflicht, “günstige” Reparaturen sind damit kaum möglich. Bricht einmal das Display, entscheidet man sich vielleicht doch eher für ein neues Gerät, als mehrere 100 Euro in ein neues Display zu investieren.
All das macht deutlich, dass Apple an vielen Orten zwar einen guten Willen zeigt, die Umsetzung aber eher mangelhaft oder ungenügend ist. Schaut man auf die bloßen Fakten, dann wird deutlich, dass der Konzern nach wie vor lieber Neugeräte verkauft, als diese langfristig attraktiv zu gestalten. Bis sich das ändert, sind die Umweltziele kaum von Nutzen.
via Grist