Einstieg mit einer eher rhetorischen Frage: Wann haben wir das letzte mal von Yahoo! berichtet oder gelesen, ohne dass es um eine schlechte Entwicklung im Unternehmen ging? Ich jedenfalls kann mich nicht mehr erinnern. Der klassische Yaaahoooo!-Jingle des Mitte der Neunziger gegründeten Ladens klingt mir aus der Ferne immer noch im Ohr.
Jetzt dürfte es amtlich sein: Mayer und Konsorten haben die Nummer komplett an die Wand gefahren! Der Verwaltungsrat wird von elf auf fünf Personen mehr als halbiert, prominentester Abgang wird dabei Yahoo-CEO Marissa Mayer persönlich sein, auch Yahoo-Mitgründer David Filo verlässt den einstigen Internet-Pionier. Der verbliebene Teil des Unternehmens, der nicht an Verizon veräußert wird, kümmert sich um die Verwaltung von Beteiligungen, wird also eine Investment-Klitsche.
Vom Namen “Yahoo!” verabschiedet man sich dabei gleichzeitig aus – das Unternehmen kündigte an, dass der neue Name “Altaba” lauten wird. Der alte Name dürfte aber unter Verizon weiterlaufen – vorausgesetzt, der geplante Deal geht tatsächlich noch über die Bühne wie ursprünglich angestrebt. Dagegen spricht, dass Yahoo im September letzten Jahres einräumte, im Jahr 2014 Opfer eines fetten Hacks geworden ist, bei dem eine halbe Milliarde Nutzerdaten erbeutet wurden und Ende letzten Jahres sogar noch ein Hack aus dem Jahr 2013 bekannt wurde, bei dem es sogar um den Verlust von einer Milliarde Nutzerdaten ging.
Damals schon – im September letzten Jahres – ließ Palle kein gutes Haar an Marissa Mayer, die nicht nur Yahoo komplett an die Wand gefahren hat, sondern jetzt auch noch kalt lächelnd mit prall gefülltem Konto weiterziehen dürfte. Jetzt ist Marissa Mayer also Geschichte bei Yahoo, wie das Unternehmen gestern bekanntgab.
Damit geht nun zweifelsfrei eine Ära zu Ende, auch wenn Verizon den Namen noch irgendwie am Leben halten sollte. Ihr kennt ja den Spruch “Lieber ein Ende mit Schrecken, statt ein Schrecken ohne Ende” – jetzt beendet Yahoo/Altaba also dieses ewige Dahinsiechen, denn Yahoo hatte schon längst jegliche Relevanz im Netz verloren, sieht man von einigen dazugekauften Plattformen wie Flickr ab. Ein weiterer Internet-Dinosaurier, der einfach mit dem Speed von Google und Co nicht mehr mithalten konnte, ist damit jetzt endgültig Geschichte.
via Caschys Blog