So lustig die Bilder und Filter der App auch sein mögen, so gefährlich ist sie auch! Wir dachten, wir hätten zumindest ein bisschen aus dem Skandal um Cambridge Analytica gelernt? Weit gefehlt! Mittlerweile haben mehr als 100 Millionen Menschen die App aus dem Google Play Store heruntergeladen, in 121 Ländern ist sie sogar auf dem ersten Platz der Top-Downloads. Alle Nutzer haben – wahrscheinlich unbewusst – den gefährlichen Geschäftsbedingungen zugestimmt.
Laut den Geschäftsbedingungen gehören die in die App hochgeladenen Bilder zwar noch den Nutzern, jedoch besitzt das Unternehmen eine für immer andauernde und unwiderrufliche Lizenz, alles mit den Fotos machen zu können, was sie wollen. In den AGB steht nämlich folgendes geschrieben:
„You grant FaceApp a perpetual, irrevocable, nonexclusive, royalty-free, worldwide, fully-paid, transferable sub-licensable license to use, reproduce, modify, adapt, publish, translate, create derivative works from, distribute, publicly perform and display your User Content and any name, username or likeness provided in connection with your User Content in all media formats and channels now known or later developed, without compensation to you. When you post or otherwise share User Content on or through our Services, you understand that your User Content and any associated information (such as your [username], location or profile photo) will be visible to the public.“
Die Bilder, die der Nutzer von sich schießt, werden nicht etwa lokal auf dem Gerät bearbeitet, sondern automatisch an einen Server des Unternehmens geschickt. Dort wird der Filter mit Hilfe von künstlicher Intelligenz angepasst. Der Nutzer erfährt das bei der Nutzung der App nicht. Bei diesem Prozess bleiben die Fotos gleich auf den Servern gespeichert. Auch, wenn der Nutzer sie löscht, sind sie trotzdem noch bei FaceApp vorhanden und die können damit machen, was sie wollen.
When you take a trip to the Year 3000. pic.twitter.com/O9Dxpwj6ex
— Jonas Brothers (@jonasbrothers) July 16, 2019
Nicht nur die Bildrechte tritt der User bei der Nutzung von FaceApp ab, es kommt sogar noch schlimmer! Denn die Anwendung erhebt außerdem eine Reihe an Daten, darunter Angaben zur IP-Adresse des Nutzer und dazu, welches Gerät genutzt und wie oft FaceApp verwendet wird. Datenschützer kritisieren die App stark. Einer von ihnen prangert an:
„Damit FaceApp tatsächlich funktioniert, müssen Sie ihm die Berechtigungen für den Zugriff auf Ihre Fotos erteilen – und zwar alle. Aber die App hat auch Zugang zu Siri und der Suche. Außerdem läuft es ständig im Hintergrund – also, selbst wenn Sie es nicht benutzen, benutzt es Sie. Rob La Gesse
Bei der FaceApp ist also Vorsicht geboten! Falls ihr sie noch nicht installiert habt, lasst es lieber bleiben!
via: forbes