„Deepfakes“, sagt euch nichts mehr? Kein Problem, hier ein schnelles Round-up: Das Phänomen der „deepfakes“ machte vor allem im letzten Jahr die Runde im Internet, nachdem Hobby-Programmierer entdeckt hatten, dass sie mit AI schnell und einfach Gesichter von Berühmtheiten in pornografische Clips einfügen konnten. Klar, dass man sich darüber die Mäuler zerriss! Das Ganze warf wichtige Fragen über Zustimmung und Rachepornos auf, doch Befürworter der Technologie verteidigten sie immer damit, dass sie auch ganz harmlos angewendet werden könne.
Dieser Meinung ist auch die Pornofirma Naughty America, die in dieser Woche einen Service einführten bei dem Kunden dafür bezahlen können, dass eine AI Pornos nach ihren Wünschen anpasst. So können sie sich beispielsweise neben ihrem Lieblingsdarsteller einfügen oder den Hintergrund eines bestehenden Clips bearbeiten. Vor allem für VR Porn soll die Technologie angewendet werden.
„Wir sehen Individualisierung und Personalisierung als Zukunft des Pornos“ Andreas Hronopoulos, CEO von Naughty America
Die Firma demonstrierte das neue Angebot mit ein paar Beispielclips (Achtung nsfw!). In dem einen Video tauscht die AI die Gesichter zweier Schauspielerinnen und in einem anderen wurde der Hintergrund von einer Szene im Schlafzimmer zu einem Strand umgewandelt. Das Blending der Gesichter geschieht relativ nahtlos und das ganze Konzept zeigt, wie zugänglich diese Art der KI-gestützten Videomanipulation geworden ist.
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Kunden, die in eine Szene eingefügt werden wollen, müssen Naughty America eine Reihe von Fotos und Videos von sich selbst schicken – einschließlich verschiedener Gesichtsausdrücke, die der Software helfen, ihr Abbild exakt zu replizieren. Außerdem ist eine Zustimmungserklärung notwendig und man muss das nötige Kleingeld in petto haben. Einfache Bearbeitungen kosten nur ein paar hundert Dollar, doch längere, kompliziertere Änderungen gehen in den Tausender Bereich.
Doch es gibt eine Vielzahl von Problemen, die sich wie ein Rattenschwanz an diese Idee reihen. Wie will Naughty America zum Beispiel wissen, ob die von den Kunden eingereichten Fotos und Videos auch tatsächlich von ihnen stammen oder zumindest einvernehmlich aufgenommen worden sind? Außerdem müsste das Unternehmen die Clips wohl auch mit Wasserzeichen versehen, damit sie nicht mit originalen pornografischen Videos verwechselt werden.
„Die Leute haben die Gesichter der Leute auf Bildern bearbeitet, seit das Internet angefangen hat. Deepfakes verletzen keine Menschen, Menschen, die Deepfakes benutzen, verletzen Menschen.“ Andreas Hronopoulos, CEO von Naughty America
Übrigens, mit dem richtigen Programm und dem dazugehörigen Know-How, könnte man solch einen Porno auch selbstständig bearbeiten. Dazu nutzt man auch eine AI, nur muss man das Bearbeiten der vorhandenen Videos und Bilder alleine übernehmen.
via: theverge