Am Wochenende passierte in Deutschland etwas Erstaunliches. Während es im Norden zu einem heftigen Wintereinbruch kam, so blieb es im Süden vergleichsweise mild. Zum aktuellen Zeitpunkt scheint das glücklicherweise sehr glimpflich für uns ausgegangen zu sein, solche extremen Wetterunterschiede könnten aber bald der Normalität angehören. Grund ist auch der Klimawandel.
Zunächst werfen wir aber einen Blick darauf, warum es überhaupt zu diesen Ereignissen kam. Rund um den Nordpol findet man im Winter einen sogenannten Polarwirbel. Dieser weht von West nach Ost, trotzdem kann es immer wieder vorkommen, dass dieser Wirbel zusammenbricht und für extreme Temperaturschwankungen sorgt. Das hat nicht immer Auswirkungen auf die Erdoberfläche, die diesjährigen Ereignisse führten aber dazu, dass die Kaltluft ihren Weg nach Europa fand.
Warum Süddeutschland davor verschont blieb, lag an Warmluft aus der Sahara, die ebenfalls zu uns zog. Die Grenze zwischen Warm- und Kaltluft liegt in diesen Tagen also irgendwo in Deutschland. Aber wo liegt jetzt der Zusammenhang zum Klimawandel? Studien aus den letzten Jahren zeigen, dass die Schwächephasen, die zum Kollabieren des Polarwirbels führen, in den letzten vier Jahrzehnten stark an Dauer zugenommen haben.
Grund ist unter anderem, dass sich die Arktis immer weiter aufwärmt und so Meereis nördlich von Skandinavien und Russland schmilzt. Der aufgetaute Ozean gibt mehr Wärme in die Luft ab und kann auf diesem Weg das Wettergeschehen in Atmos- und Stratosphäre mitbestimmen. Die hier auftretenden Polarwinde werden durch diese zusätzliche Wärme beeinflusst, das Kollabieren von Polarwirbeln tritt so immer häufiger auf.
Folglich ist also nicht nur die Erderwärmung, sondern auch das Auftreten von extremen Wintern ein Resultat des Klimawandels. Zu den aktuellen Studien ist abschließend noch zu sagen, dass die Veränderung des Klimas auch nur ein Faktor sein kann, der hier reinspielt (und nicht die Hauptursache). Weitere Untersuchungen werden uns in Zukunft hoffentlich etwas besser aufklären, sodass wir uns besser auf solche Ereignisse vorbereiten können.
Eigene Meinung:
Es ist erstaunlich, inwieweit die Erwärmung unserer Ozeane zu solch starken Wintereinbrüchen führen können. Es ist schon länger klar, dass Naturkatastrophen und extreme Wetterphänomen in den nächsten Jahrzehnten zunehmen werden, dass Europa hiervon so stark betroffen ist, hätte ich nicht wirklich gedacht. Es liegt also in unseren Händen, ob wir in Zukunft häufiger solche Bilder wie an diesem Wochenende sehen oder aber in einer lebensfreundlicheren Umgebung unserem Alltag nachgehen.