Wie können wir Haushalte weltweit in Zukunft zuverlässig und nachhaltig mit Wärme versorgen? Im Zuge des Kampfes gegen den Klimawandel fragen sich das viele Regierungen, bekannte Maßnahmen wie beispielsweise die Nutzung von Boden- oder Abwärme könnten einen wichtigen Baustein bilden. Die Londoner haben hierfür eine ganz besondere Idee.
Die Wärme soll nicht von irgendwelchen Fabriken stammen, sondern direkt vom Menschen kommen. Genauer gesagt geht es um die täglich von uns produzierten Exkremente, die im Laufe der Zeit in der Kanalisation und dann im Klärwerk landen. Was würde also passieren, wenn man diese in Energie umwandelt, mit der ganze Haushalte beheizt werden könnten?

Dieser Frage geht man nun nach. Das Klärwerk in Kingston soll nach dem Betreiber Thames Water auf diesem Weg bis zu 2.000 neue Gebäude mit Wärme versorgen. Konkret soll der Prozess so ablaufen: Beim Klärwerk eintreffende Abwässer werden gereinigt. (Auch) durch diesen Prozess erwärmt sich das Wasser, welches wiederum durch eine Wärmepumpe nochmals höhere Temperaturen erreicht.
Im weiteren Verlauf wird dann durch einen Wärmetauscher die Wärme des Abwassers an das Wasser zur Beheizung der Haushalte abgegeben. Dieses fließt dann zurück in die Stadt und sorgt für wohlig warme Haushalte. So simpel der Prozess klingt, so viel Emissionen sollen dadurch vermieden werden.

Insgesamt rechnet man damit, dass bis zu 105.000 Tonnen an Kohlenstoffdioxid über die nächsten 30 Jahre vermieden werden. Das entspricht in etwa 15.000 Autofahrten um den ganzen Planeten. Jeder, der im Südwesten Londons in Zukunft die Toilette benutzt, wird also unbewusst zum Klimaschützer.
Eigene Meinung:
Die von uns durch Toilettengänge produzierte Abwärme zu verwenden ist gar keine schlechte Idee. Die Idee aus Großbritannien zeigt, dass der Klimawandel nicht zwangsläufig durch einzelne Großprojekte aufgehalten werden muss, sondern dass auch kleine Initiativen große Mengen an Emissionen verhindern können. Kacke (ja, jetzt habe ich es gesagt) zu verwenden muss also nicht wirklich eine „scheiß“ Idee sein.
via The Guardian