Beginnen wir aber zuerst beim Digitalgipfel selbst, dabei handelt es sich um den neuen Namen des Nationalen IT-Gipfels. Die Idee wird wie folgt auf der offiziellen Seite der Veranstaltung vorgestellt:
Der Digital-Gipfel (vormals Nationaler IT-Gipfel) und sein unterjähriger Prozess sind die zentrale Plattform für die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft bei der Gestaltung des digitalen Wandels. Denn wir können die Chancen der Digitalisierung für Wirtschaft und Gesellschaft am besten nutzen, wenn alle Beteiligten gemeinsam daran mitarbeiten.
So geht es am Ende um das Thema Zukunft – und dieses Jahr besonders um das Thema 5G. Wirklich überraschend ist die Themensetzung natürlich nicht. Vergangene Woche wurden die Vergabekriterien für die 5G-Frequenzen festgesetzt. Bereits da wurden die ersten Stimmen laut: Es wird sich nur um den ersten Schritt in Richtung des neuen Mobilfunkstandards handeln. Die jetzt vergebenen Frequenzen sind vor allem für kurze Distanzen gedacht – sie bieten hohen Datendurchsatz aber nur niedrige Reichweiten. Die Sendemasten dürfen maximal eine Distanz von einem Kilometer aufweisen.
Die Hersteller gehen aber weiter. So stellten die Telekom, Huawei und Nokia ihre Visionen für den Netzausbau vor. Die Hersteller möchten an vielen Objekten Antennen montieren, so beispielsweise an Straßenlaternen, Verkehrsschildern oder U-Bahn-Zügen. Die Ideen sind dabei nicht ganz neu – Straßenlaternen werden häufig auch als potenzieller Ausgangspunkt für neue Ladestationen bzw. als substanzieller Bestandteil eines umfassenden Ladenetzes gehandelt. Die neuen Pläne wurden in einem Paper namens „Konvergente Netze im Aufbruch“ in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IFF bekannt gegeben.
Dabei gibt das Papier aber nicht nur Visionen vor, es werden auch klare Rahmenbedingungen und Forderungen genannt. Wenig überraschend werden massive Tiefbauarbeiten nötig sein, um wirklich umfassende und schnelle 5G-Abdeckung zu ermöglichen. Der Grund liegt auf der Hand: Selbst wenn 5G an sich kabellos ist, die Funkmasten selbst müssen natürlich mit dem Internet verbunden werden. Hier kommt wieder das altmodische Kabel ins Spiel – und in diesem Fall wird es sich um Glasfaserkabel handeln müssen.
Zudem gibt es Wünsche an die Politik und die Kommunen. Abstimmungs- und Genehmigungsprozesse müssen vereinfacht, standardisiert und letztlich auch digitalisiert werden. „Dies umfasst auch, eine höhere Akzeptanz für alternative Verlegemethoden wie Trenchingverfahren durch die Kommunen zu schaffen. Mit Blick auf einen erfolgreichen 5G-Ausbau muss neues Spektrum an existierenden Mobilfunkstandorten in Betrieb genommen werden“, heißt es in dem Papier.
Ingobert Veith, Director Public Policy bei Huawei, erklärt: „Wir freuen uns, zusammen mit der Telekom, dem Fraunhofer IFF und Nokia die Ergebnisse unseres gemeinsamen Papiers in der Plattform Digitale Netze und Mobilität vorzustellen.“
Der 5G Ausbau wird nicht nur seine Grenzen haben, sondern auch viele Kompromisse bedeuten. Dabei ist nicht von Einschränkungen in Sachen Geschwindigkeit oder Netzabdeckung die Rede – sondern vielmehr von Optik und Ausbau. Die Größe von Funkzellen sinkt immer weiter, damit werden immer mehr Antennen nötig. Am Ende muss hier ein richtiges Mittelmaß gefunden werden. Provider müssen möglichst einfach, schnell und kostengünstig neue Antennen installieren dürfen, ohne dabei das Stadtbild komplett zu beeinträchtigen.
Via T3N