Wir kennen Drohnen herkömmlicherweise aus der Luft, aber wasserdichte Quadrocopter könnten die möglichen Einsatzszenarien der Geräte um ein Vielfaches erweitern. Die neueste Entwicklung in der Drohnentechnik kommt von Wissenschaftlern an der Rutgers University. Der Professor der Forschungsteams hat einen Multikopter entwickelt, der sowohl in der Luft fliegen, als auch unter Wasser schwimmen kann.
Es gibt in der Tat schon Drohnen, die sich in der Luft und auf dem Wasser fortbewegen können. Die Naviator-Unterwasser-Drohne ist eine Entwicklung von Javier Diez, einem Maschinenbau-Professor, und wie der Name schon sagt, kann der Multikopter unter Wasser und nicht auf dem Wasser schwimmen. Finanziert wurde das Projekt mit einem Zuschuss von rund 620.000 Dollar durch das Office of Naval Research, einer Forschungseinrichtung US-amerikanischen Navy.
Die Anpassungsfähigkeit der Naviator Drohne hat hohes Potenzial, denn die Einsatzmöglichkeiten reichen von einer Brückeninspektion bis hin zur Untersuchung von Ölverschmutzungen oder Gebäuden, die in Meeren oder Gewässern aufgebaut sind und auch unter der Oberfläche betrachtet werden müssen. Die Navy ist allerdings an etwas ganz anderem interessiert. Sie wollen solch eine Unterwasser-Drohne in erster Linie für die Aufdeckung von Minen nutzen.
Im Video sehen wir, dass der Naviator unter der Wasseroberfläche seine Propeller zum Fortbewegen verwendet. Das ähnelt einem U-Bott mit seinen Schiffsschrauben. Dazu mussten alle Bauteile gegen eindringendes Wasser geschützt werden und eine ebenfalls wasserdichte Kamera kann außerdem Fotos und Videos aufnehmen. Diese können dann gegebenenfalls an eine Station auf dem Land gesendet werden.
Allerdings ist die Entwicklungsarbeit der Forscher noch lange nicht vorbei, denn sie haben immer wieder mit kleinen Problemen zu kämpfen. So nimmt die Signalfähigkeit unter Wasser stark ab, sodass der Naviator durch ein Kabel mit der Fernsteuerung verbunden ist. Die Eigenschaften von Wasser schränken die kabellosen Signale stark ein. Auch die Manövrierfähigkeit ist noch nicht komplett ausgereift.
Das Forscherteam hofft, dass die Probleme in einem halben Jahr behoben werden können und sie die Unterwasser-Drohne dann auf den Markt bringen können. Aber wie gesagt, in erster Linie ist sie für den Einsatz bei der Navy gedacht.
Quelle: drohnen