Die Anzahl der Neuzulassungen von PKW mit Elektroantrieb hat sich innerhalb nur eines Jahres verdoppelt. Der Anteil der Fahrzeuge mit alternativen Antriebe (Erdgas-, Flüssiggas-, Hybrid und Elektroantrieb) hat sich somit deutlich positiv entwickelt, allerdings noch auf niedrigem Niveau. Bei den Kraftstoff- bzw. Antriebsarten der Pkw-Neuzulassungen in Deutschland dominieren immer noch Benzin- und Dieselmotoren.
Die Zahl der PKW-Neuzulassungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,7% auf 3,4 Mio. Pkw erhöht (+90.000). Die Neuzulassungen alternativer Antriebe wuchs im Jahr 2017 um 80% auf insgesamt 118.000 Fahrzeuge an. Mit den zusätzlich zugelassenen +50.000 Fahrzeugen stieg der Anteil an den Neuzulassungen von 2% auf 3,4%.
Zum Vergleich: Der Anteil von PKW mit Benzinantrieb hat um 14% auf insgesamz zwei Millionen Fahrzeuge deutlich zugenommen (+240.000). Der Marktanteil der Benziner liegt damit nun bei 58% (2016: 52 %). Der Anteil der neu zugelassenen Diesel-PKW ging im gleichen Zeitraum hingegen um 13% auf insgesamt 1,3 Mio. Fahrzeuge zurück (-200.000). Damit sank ihr Marktanteil auf 39% (2016: 46%).
Ein vergleichbarer Trend setzte sich im ersten Quartal 2018 fort. Davon konnten insbesondere die alternativen Antriebe profitieren, deren Anteil sich im ersten Quartal auf 4,7% erhöhte. Der Abwärtstrend für Dieselfahrzeuge setzt sich ebenfalls fort. Sie kommen im ersten Quartal 2018 nur noch auf einen Marktanteil von 33%.
Im Fokus: BEV und PHEV
Die Neuzulassungen rein batterieelektrischer Antriebe (BEV) erhöhten sich im Vergleich zu 2016 um 120% auf insgesamt 25.000 Pkw (+14.000). Damit stieg ihr Marktanteil auf 0,73% (2016: 0,34%). Auch die Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden (PHEV) haben sich auf knapp 29.500 Fahrzeuge mehr als verdoppelt. Hybridfahrzeuge (ohne Lademöglichkeit) bleiben mit einem Marktanteil von 1,6% die beliebtesten Alternativen in Deutschland. Mit 55.000 Neuzulassungen stieg ihr Anteil um 61% gegenüber dem Vorjahr.
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Wie schnell die alternativen Antriebstechnologien den Fahrzeugbestand durchdringen, hängt auch von den Neuzulassungen im gewerblichen Bereich ab. Das durchschnittliche Alter von Fahrzeugen in gewerblicher Nutzung liegt bei etwa zwei Jahren, anschließend geht ein Großteil der Pkw über den Gebrauchtwagenmarkt in Privatbesitz über.
Entscheidend für den Markterfolg alternativer Antriebe ist die Verfügbarkeit einer breiten Palette an Fahrzeugen. Anfang 2018 konnten die Verbraucher laut ADAC-Fahrzeugdatenbank ca. 150 Modelle mit alternativen Antrieben von 31 Herstellern in Deutschland erwerben. Dies sind ca. 14% aller am Markt verfügbaren Modelle. Die größte Auswahl besteht bei Hybridfahrzeugen und Plug-in-Hybriden mit 35 bzw. 34 Modellen. Bei BEV können die Verbraucher zwischen 27 Modellen wählen. Toyota und die Tochtermarke Lexus setzen bisher sehr stark auf die Hybridtechnologie, während die deutschen Hersteller bei der Modellvielfalt von PHEV führend sind. Reine Elektrofahrzeuge wurden bisher von allen Herstellern nur in einer geringen Modellvielfalt angeboten; Renault und Tesla bieten jeweils drei Modelle an.
Verfügbarkeit und Sichtbarkeit von Infrastruktur ist ein wichtiges Kriterium für den Kauf alternativer Antriebe. Laut BDEW stieg die Anzahl der öffentlich nutzbaren Ladepunkte seit 2015 von knapp 7.500 auf fast 11.000. Hierbei werden allerdings auch Ladepunkte mit Anschlussleistungen von weniger als 3,7kW berücksichtigt.
Quelle und mehr: dena