Das Unternehmen will sich erstmal auf Patienten mit schweren neurologischen Erkrankungen konzentrieren, doch es steckt viel mehr Potenzial in der Technologie. Der Visionär sieht eine Zukunft mit „übermenschlicher Kognition“. Das von der Firma entwickelte Gerät besteht aus einer winzigen Sonde mit mehr als 3.000 Elektroden, die an flexiblen Fäden befestigt sind – dünner als ein menschliches Haar – die dann die Aktivität von 1.000 Neuronen überwachen können.
Der Vorteil dieses Systems besteht darin, dass es in der Lage wäre, sehr spezifische Bereiche des Gehirns zu erfassen. Es gebe außerdem die Möglichkeit, Aufzeichnungen mittels maschinellem Lernen zu analysieren, um dann herauszufinden, welche Art von Stimulation ein Patient erhalten soll. NeuraLink hat bisher noch nicht erklärt, wie das System die Gehirnaktivität übersetzt, was schade ist, denn die Technik dahinter würde mich wirklich sehr interessieren!
Musk hat das Unternehmen damals gegründet, damit wir Menschen nicht von der künstlicher Intelligenz abgehängt werden, denn genau auf solch eine Symbiose zwischen KI und Mensch würde das NeuraLink-Gerät hinauslaufen. „Selbst in einem gutartigen KI-Szenario werden wir hinten abfallen“, sagte er. Doch mit einem Brain Machine Interface sollen wir die Möglichkeit bekommen an dieser Reise teilzuhaben und mit der KI zu fusionieren, so Musk.
Der Antrag für Tests am Menschen muss von US-Behörde noch genehmigt werden. Es ist ein Problem, aber auch eine Chance, dass wir bisher noch nicht viel über unser menschliches Gehirn wissen. Tests an Menschen dürften daher besonders spannend werden. Viele Wissenschaftler sind sich einig, dass NeuraLink hier auf einem guten Weg ist. Die Technologie sei nicht weit hergeholt und völlig größenwahnsinnig, sondern sehr kreativ. Sie sei auch deutlich weniger invasiv, wie man zunächst vermutet hatte.
NeuraLink ist nicht die einzige Firma, die neuronale Schnittstellen entwickelt. Kernel, gegründet vom Technologieunternehmer Bryan Johnson, versucht sich an ähnlichen Technologien, um die menschliche Wahrnehmung radikal zu verbessern und zu erweitern. Doch viele von Musks Vorhaben stoßen an die Grenzen des derzeit Machbaren. Space X erkundet Missionen zum Mars, während seine Boring Company versucht, Tunnel unter Los Angeles zu bauen und sein Hyperloop-Projekt will das Reisen neu definieren. Da reiht sich eine Gehirn-Schnittstellen-Firma doch gut ein.
via: bbc