Wir haben eigentlich rund um den Globus die Diskussionen, ob eSport nun wirklich als Sport betrachtet werden sollte, oder nicht. Auch wir haben hier auf dem Blog schon mehrfach das Thema angeschnitten, beispielsweise als es darum ging, dass der ehemalige DFB-Boss Grindel eSport als „absolute Verarmung“ bezeichnete.
Letzten August griffen wir das Thema nochmal auf, als der Deutsche Olympische Sportbund festlegte, dass eSport nicht als wirklicher Sport anzuerkennen wäre. Natürlich bezieht man sich da immer auf die körperliche Komponente, die dem DOSB beim eSport fehlt. Witzigerweise erkennt der selbe Verband Schach schon als richtigen Sport an — mit Blick auf die körperliche Leistung fehlt mir da schon das Verständnis.
Aber eigentlich möchte ich hier nicht über die Zustände in Deutschland reden, sondern darüber, was sich in den USA derzeit tut. Dort gibt es mit PlayVS ein Startup, welches sich auf die Fahnen geschrieben hat, Games offiziell in Form von Turnieren an die Highschools und Colleges zu bringen.
Ein paar Spiele gibt es schon, für die PlayVS offiziell Turniere aufzieht, heute erfahren wir, dass auch Fortnite von Epic Games ins Programm genommen wird. PlayVS erklärt dazu, dass die Vereinbarung die allererste sei, die Fortnite-Competitions auf High-School-Niveau an die Schulen bringt inklusive einer nationalen Meisterschaft, die am Ende der Saison ausgetragen wird.
Teilnehmen können Zweier-Teams und jede Schule kann so viele Teams anmelden, wie sie möchte. Zunächst werden die Turniere regional ausgespielt, zum Ende der Saison wird dann per Play Offs der Champion ermittelt. Normalerweise wird ein kleiner Geldbetrag fällig, damit man an den PlayVS-Turnieren teilnehmen kann, aber dank der Partnerschaft mit Epic ist zumindest mal die erste Saison kostenlos für jeden Mitspieler.
Das alles geschieht in Abstimmung mit der NFHS also der National Federation of State High School Associations. Das ist der Verband, über den all die Schulwettbewerbe organisiert und abgewickelt werden und der nun auch eSport berücksichtigt. Ähnlich wie beim American Football oder Basketball wird man sich an US-amerikanischen Schulen und Unis also auch bei Fortnite und Co mit anderen Schülern und Studenten messen können.
Wie in jeder anderen Sportart auch kann ein Schüler hier also bestenfalls Turniere gewinnen, sich mit anderen Schulen messen und nicht zuletzt natürlich auch einer Beschäftigung nachgehen, mit der man sich identifiziert und die bestenfalls dazu beiträgt, dass sich die eigenen Social Skills verbessern und die Gemeinschaft verbessert. Definitiv eine Geschichte, die ich mir für deutsche Schulen ebenso wünschen würde. Eine Einschränkung dazu von meiner Seite: Mir persönlich wäre auch die körperliche Komponente in der Schule insofern wichtig, als dass ich mir wünschen würde, dass eSport nicht irgendwann regulären Sport ersetzt oder zeitlich kannibalisiert. Die Kids sollen ihre Turniere spielen und darin aufgehen — aber zwischendurch bewegen sollten sie sich eben meiner Meinung nach auch ;)
via TechCrunch und Slashgear