Wenn derzeit über Elektromobilität mit Blick speziell auf die Batterien gesprochen wird, dann gehen diese Gespräche meistens in zwei Richtungen: Auf der einen Seite sind es die Anhänger der klassischen Verbrenner, die darauf hinweisen, dass eben auch die E-Autos nicht sooo sauber sind, wie es gerne dargestellt wird und gerade die Batterien stehen bei diesen Vorwürfen oft im Fokus als Problem für die Umwelt.
Außerdem wird bei den Batterien auch viel darüber geredet, dass wir in Deutschland und in Europa speziell zusehen müssen, dass wir uns diesbezüglich nicht in zu große Abhängigkeit anderer Nationen begeben. In den USA ist vor allem Tesla mit seiner Giga Factory zu nennen und selbstverständlich werden in China, wo die E-Mobilität so viel weiter ist als hierzulande, auch in ganz großem Stil Batterien gefertigt.
Höchste Zeit also, dass auch in unseren Gefilden überlegt wird, wie man sich gegen die Übermacht aus den USA und China zur Wehr setzt und sicherstellt, dass die erfolgsverwöhnten Autohersteller aus Europa nicht abgehängt werden. Einen wichtigen Schritt ging da heute Volkswagen, denn die Wolfsburger haben eine Allianz vorgestellt, die sich auf die komplette Wertschöpfungskette um die Batterien konzentriert.
Diese Allianz nennt sich „European Battery Union“ und soll verschiedene Start-Ups und Unternehmen aus sieben EU-Mitgliedsstaaten unter einem Dach vereinen. Neben VW steht auch Northvolt mit an der Spitze dieser Union, ein Batteriehersteller aus Schweden. Im Pressetext heißt es:
Die umfassenden Forschungsarbeiten reichen vom Abbau von Rohstoffen, der Erforschung von Zelltechnologie und Zellfertigungsprozessen bis hin zum Recycling. Weiterhin ist die Entwicklung und Bereitstellung von Anlagetechnologien Bestandteil der Forschungsaktivitäten, die eine nachhaltige, klimafreundliche und wettbewerbsfähige Batteriezellfertigung in der Europäischen Union ermöglicht.
In der Allianz wird man sich also um alle Facetten rund um die Forschung und Entwicklung dieser Batterien kümmern und alle Partner haben bereits zugesagt, dass sie ihre Investitionen für die Forschung erhöhen werden. Dabei hilft ihnen, dass sie auf Fördermittel hoffen dürfen, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ausgelobt hat.
Im Jahr 2020 soll diese Allianz an den Start gehen und bereits jetzt haben sich 30 Partner in Europa gefunden, die Teil dieses ambitionierten Projekts werden möchten. Darunter befinden sich durchaus große Namen wie BMW, Peugeot, Varta und BASF.
Bleibt zu hoffen, dass die verschiedenen Fördertöpfe aus Europa tatsächlich Geld abwerfen für dieses Projekt, damit sich die europäischen Hersteller vor allem gegen die übermächtige Konkurrenz aus China zur Wehr setzen kann. Ich halte diese Kooperationen jedenfalls für eine gute Geschichte und speziell in diesem Fall stimmt auch die Stoßrichtung.