Man musste das Handy nur auf jemanden richten, um seinen Namen und sein Profilbild angezeigt zu bekommen – hilfreich zwar, wenn man sich nicht an den Namen eines Kollegen erinnern kann, den man mal auf einer Party getroffen hat. Aber von der Datenschutzseite her, doch eher bedenklich und fragwürdig.
Business Insider meint, dass eine Version der App jeden auf Facebook mit genügend Daten identifizieren könnte. Facebook hingegen behauptet, dass das nicht wahr sei. In einer Erklärung gegenüber CNET sagte eine Sprecherin des Unternehmens, dass die App nur Mitarbeiter und Freunde erkennen könne. Diese müssten außerdem die Funktion der Gesichtserkennung aktiviert haben. Die App war als “Möglichkeit gedacht, sich über neue Technologien zu informieren”, fügte die Sprecherin hinzu.
“Als Möglichkeit, etwas über neue Technologien zu lernen, bauen unsere Teams regelmäßig Apps, die intern verwendet werden. Die hier beschriebene App stand nur Facebook-Mitarbeitern zur Verfügung und konnte nur Mitarbeiter und deren Freunde erkennen, die eine Gesichtserkennung aktiviert hatten.” Facebook-Sprecherin
Die App wurde inzwischen eingestellt und es sieht so aus, als ob Facebook die Tatsache unter den Tisch fallen lassen möchte, dass sie mal an einer solchen Anwendung gearbeitet haben. Nun setzt sich Facebook ja stärker für den Datenschutz ein und schreckt auch vor Technologien wie der Gesichtserkennung zurück. Das war in der Vergangenheit nicht immer so.

Denn auch in der Vergangenheit wurde Facebook wegen genau diesem Thema kritisiert. Das Feature, mit dem man Freunde auf Bildern “taggen” konnte, war Dreh- und Angelpunkt einer Klage im Jahr 2015, in der behauptet wurde, dass Facebook gegen ein biometrisches Datenschutzgesetz von Illinois verstößt. Wenn jemand dich in einem Foto “markiert”, wird ein Link zu deinem Facebook-Profil erstellt. Die Funktion war früher standardmäßig aktiviert, es sei denn, man hat sich entschieden, sie nicht zu nutzen.
via: cnet