Das soziale Netzwerk Facebook hat weitere Einzelheiten des millionenfachen Hacker-Angriffs veröffentlicht. Bislang war von 50 Millionen Facebook-Usern die Rede, deren Daten Ende September abgegriffen wurden. Facebook zu Folge wurden bei rund 14 Millionen Nutzern tiefergehende Informationen gestohlen, wie etwa die letzten Orte, an denen sie sich in Facebook eingeloggt haben oder die letzten Suchanfragen. Nun kam raus, dass insgesamt „nur“ 30 Millionen Nutzer von der Hacker-Attacke betroffen waren.
Ein Bericht des Wall Street Journals spricht nun davon, dass die Hacker nicht auf Befehl eines ausländischen Staates handelten. Der Bericht zitiert unterschiedliche Personen, die mit der internen Untersuchung des Unternehmens vertraut sind. Demnach hatte sich die Hacker-Gruppe angeblich als „digitale Marketingfirma“ ausgegeben und versuchten, die Konten für Werbezwecke abzugreifen.Facebook hat es bisher abgelehnt, die Identität der Hacker öffentlich zu kommentieren und nennt als Grund für sein Schweigen die laufende Zusammenarbeit mit dem FBI.
Die Online-Diebe entdeckten eine Schwachstelle in der Funktion, mit der Facebook-User sich ihr Profil aus der Sicht anderer Nutzer anzeigen lassen können. Die Sicherheitslücke erlaubte es den Angreifern, den digitalen Schlüssel zu stehlen, der normalerweise auf einem Gerät gespeichert ist. Dieser wird immer dann im Hintergrund genutzt, wenn ihr euch schnell in euer Profil einloggen wollt, ohne jedes Mal ein Passwort eingeben zu müssen.
Diese digitalen Schlüssel würden es den Hackern theoretisch ermöglichen, vollständigen Zugriff auf die betroffenen Profile zu erhalten. Man schätzt aber, dass die Online-Diebe vor allem auf der Suche nach grundlegende Informationen wie Namen, Kontaktdaten, Religion, Geburtsdaten, aktuelle Suchergebnisse und Beziehungsstatus waren, um diese für betrügerische Werbeanzeigen zu nutzen. Von den 30 Millionen Nutzern wurden jeweils unterschiedliche Daten gestohlen. Betroffenen drohen nun Spam und Phishing.
Facebook-Nutzer können auf einer Hilfe-Seite des Online-Netzwerks prüfen, ob sie betroffen sind. In den kommenden Tagen sollen Nutzer, die Opfer der Hacker geworden sind, zudem mit Mitteilungen in der Facebook-App informiert werden. Bereits zu den US-Wahlen 2016 gab es den Cambridge Analytica-Skandal, bei der auch Millionen User gehackt wurden und der potenziell politisch ausgelegt war.
via: theverge