Bereits letzten Monat wurde Facebook wegen einem Fall angeklagt, bei dem es um die Speicherung biometrischer Daten ging, bei denen zuvor nicht die Zustimmung der Nutzer eingeholt wurde. Facebook bot 650 Mio. Dollar an, um den Fall zu klären.
Nun könnte Facebook wieder zur Kasse gebeten werden. Dieses Mal allerdings als Eigentümer von Instagram. Auch im Fall von Instagram soll sich die Firma biometrische Daten der Nutzer beschafft haben, ohne sich vorher ihre Zustimmung eingeholt zu haben. Bei rund 100 Mio. betroffenen Instagram Nutzern, für die Facebook jeweils mit 5000 Dollar Zahlung rechnen könnte, könnte die Rechnung insgesamt also 500 Mrd. Dollar betragen. Eine Summe, die auch das Mega-Unternehmen in starke finanzielle Schwierigkeiten bringen dürfte.
In der Anklage “Whalen gegen Facebook” wirft der Ankläger vor, dass Facebook ein Gesichtserkennungstool nutze, um Leute zu identifizieren. Entscheidend sei dabei, dass ein “Gesichtstenplate” in den Datenbanken gespeichert werden würde. Diese Praxis ist so tatsächlich in den Nutzungsbedingungen festgehalten.
Hier könnt ihr die Praxis nachlesen, bei der euer Gesicht automatisch erkannt wird, unter dem Stichwort Gesichtserkennung. Die Beschreibung führt auch weiter zu den Nutzungsbedingungen zu Facebook, was suggeriert, dass die Erstellung und Speicherung eines Templates bzw. Musterbildes von eurem Gesicht bei Instagram unter den selben Bedingungen stattfindet wie bei Facebook.
Wer dieser Praxis auf Instagram zustimmt, kann natürlich im Nachhinein nicht klagen. Im Fall Whalen wird aber angeklagt, dass Facebook diese Praxis auch bei Personen anwendet, die nicht bei Instagram angemeldet sind. In der Klage wird vorgeworfen, dass biometrische Daten über die unterschiedlichen Plattformen hinweg von Facebook genutzt und gespeichert werden. Konkret würde Facebook dabei ein Staatsgesetz von Illinois brechen, das vorsieht, dass Kunden über solche Praktiken aufgeklärt werden und zugestimmt haben müssen.
Facebook reagierte auf die Anklage bereits über eine Pressesprecherin, die die Vorwürfe als “haltlos” bezeichnete. Instagram würde keine Gesichtserkennung, wie sie bei Facebook angewandt wird, nutzen.
Bereits letzten Monat wurde Facebook für ein Verstoß gegen dasselbe Gesetz von Illinos verklagt und bot dabei 650 Mio. Dollar an, um den Fall außergerichtlich zu klären. Der neue Fall könnte Facebook zu Zahlungen von 1000 bis 5000 Dollar zwingen, womit die Strafzahlung im dreistelligen Milliardenbereich liegen würde, sollte Facebook für schuldig befunden werden.