In einem am Freitag veröffentlichten Beitrag sagte Facebook, dass der Schritt Teil einer laufenden Überprüfung sei, die im März 2018 begann. Und zwar nachdem bekannt wurde, dass Cambridge Analytica zwei Jahre zuvor die persönlichen Daten von bis zu 87 Millionen Facebook-Nutzern verwendet hatte, um Wählerprofile für die Präsidentschaftskampagne von Präsident Donald Trump zu erstellen.
Die zehntausenden Apps stammen von ungefähr 400 Entwicklern. Einige von ihnen wurden komplett aussortiert, während andere nur auf die Ersatzbank verschoben wurden. Die Apps haben teilweise Facebook-Daten unangemessen weitergegeben, sowie Daten ohne Schutz der Identität des Nutzers bereitgestellt. Das sind klare Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen des sozialen Netzwerks.
Eine der Apps, die Facebook identifiziert hat, hieß myPersonality. Dem Unternehmen zufolge „tauschte sie Informationen mit Forschern und Unternehmen mit nur begrenztem Schutz aus und lehnte dann den Antrag auf Teilnahme an einem Audit ab“. Die Unternehmen LionMobi und JediMobi nutzten ihre Apps, um die Telefone der Nutzer mit Malware zu infizieren. Facebook hat den angeblichen Betrug bereits gestoppt und den Werbetreibenden die Kosten erstattet.
Das Unternehmen hat auch die ukrainischen Männer Gleb Sluchevsky und Andrey Gorbachov ausfindig gemacht, weil sie mit Quiz-Apps Facebook-Daten von verschiedenen Usern abgestaubt haben. Der Beitrag vom Freitag lässt keine Zweifel offen: Facebook wird rechtliche Schritte gegen die genannten Apps und unzählige weitere von ihnen einleiten.
Laut The New York Times zeigen Gerichtsdokumente, dass das Unternehmen 69.000 Apps identifiziert hat. Von diesen wurden 10.000 von Facebook entfernt, weil sie die Daten der Facebook-Nutzer möglicherweise missbraucht haben. Ironischerweise wurde auch Facebbok in den letzten 12 Monaten mit heftiger Kritik an Praktiken konfrontiert, die persönliche Daten seiner Nutzer offengelegt haben. Im Juli stimmte das Unternehmen zu, der Federal Trade Commission 5 Milliarden Dollar zu zahlen, um der Klage einiger Nutzer Folge zu leisten. Facebook liegt wohl doch etwas am Datenschutz – aber bitte nur bei anderen!
via: arstechnica