“Rassismus, Diskriminierung, Verzerrung und Aggression brauchen keine großen Momente. Es sind die kleinen Aktionen, die sich im Laufe der Zeit ausbreiten und zu einer Kultur aufbauen, in der wir nur als Quoten gesehen werden, aber nie gehört, nie anerkannt und nie akzeptiert werden.”
Der Brief wurde letzte Woche auf Medium veröffentlicht und enthält Beschreibungen von Diskriminierung und Feindseligkeiten, die dunkelhäutigen Mitarbeitern bei Facebook tatsächlich passiert sind. Für die Vorfälle gibt es Zeugen und Bestätigungen.
Ein Facebook-Programmmanager gab beispielsweise an, dass ihn zwei weiße Angestellte nach dem Frühstück aufgefordert hatten, hinter ihnen aufzuräumen. Als der Angestellte das Problem ansprach, sagte sein Vorgesetzter nur, der Arbeiter solle sich „professioneller kleiden“, dann würde man ihn nicht mit einer Putzkraft verwechseln. Von anderen Mitarbeiter wurde angegeben, dass sie als aggressiv und arrogant bezeichnet wurden, weil sie ähnliche Meinungen wie ihre weißen Kollegen hatten.

Die Mitarbeiter behaupteten außerdem, dass sie von den Personalverantwortlichen nicht ernst genommen wurden, als sie darum baten, den Diskriminierungen nachzugehen. Facebook entschuldigte sich auf Nachfrage in einer Erklärung. Sie meinen, dass es im Widerspruch zu allem steht, wofür sich das Unternehmen einsetzt. Sie würden daran arbeiten, es in Zukunft besser zu machen.
Obwohl das nach einer validen Stellungnahme seitens Facebook klingt, ist die ganze Misere damit noch nicht vorbei. Andere Mitarbeiter des Unternehmens äußerten sich nämlich nicht ganz so verständnisvoll. Den Reaktionen folgte eine Umfrage, die zeigt, dass mehr als 66% der Befragten der Meinung sind, dass sich schwarze Mitarbeiter “nur beschweren würden, um Aufmerksamkeit zu erregen”.
Zwar hat der Brief der farbigen Mitarbeiter viel Aufsehen erregt, aber solche Anschuldigungen, Facebook würde sich nicht genug für dunkelhäutige Menschen einsetzen, bestehen schon eine ganze Weile. Ein Diversity-Report aus dem Jahr 2013 zeigte, dass die US-Belegschaft des Unternehmens – insbesondere die Führung – von weißen Männern dominiert wird, während schwarze und hispanische Mitarbeiter nur 2% bzw. 4% der Belegschaft ausmachen. Zwei Jahre später hatte sich der Anteil der schwarzen Mitarbeiter kaum verändert.
via: theguardian