Jeder kennt das schöne Social Media Spiel, in dem man Leuten folgt, wartet bis diese zurück abonnieren und ihnen dann wieder entfolgt. Auf Instagram ist das Gang und Gebe – eine Umgangsform, die die Definition einer Social Media Plattform, meiner Meinung nach, weit verfehlt. Ich finde diese Methode schlichtweg nervig, denn hier geht es nicht darum, tolle Accounts mit Mehrwert zu finden, sondern darum, möglichst viele Follower mit wenig Aufwand zu akquirieren.
Auf Twitter habe ich das noch nie so empfunden. Hier folgt man Accounts, weil es einen interessiert, was sie zu sagen haben. Anscheinend gibt es dieses Spiel aber auch auf hier und nun sagt das Unternehmen solchen Leuten und natürlich Bots den Kampf an. Das soll passieren, indem man die Anzahl der Accounts, denen ein Nutzer pro Tag folgen kann, von 1000 auf 400 beschränkt. Das Verhalten von Spammern, die Twitter-Nutzern massenweise folgen und entfolgen, widerspricht übrigens auch den Nutzungsbedingungen der Plattform.
Follow, unfollow, follow, unfollow. Who does that? Spammers. So we’re changing the number of accounts you can follow each day from 1,000 to 400. Don’t worry, you’ll be just fine.
— Twitter Safety (@TwitterSafety) April 8, 2019
Inzwischen gibt es auch Automatisierungs-Tools, die Unternehmen anbieten und mit denen man automatisch sehr vielen Leuten auf Twitter folgen kann. Es braucht also nicht viel Aufwand, um an Reichweite zu gewinnen und viele Nutzer merken nicht einmal, dass sie beispielsweise einem Bot folgen. Passenderweise bieten die Tools auch oft die Möglichkeit, den Leuten wieder zu entfolgen, die einen nicht abonniert haben.
In der Vergangenheit hatte Twitter schon mit einer Programmierschnittstelle versucht, die „Follow-Unfollow-Spammer“ auszubremsen und sogar einige Apps gesperrt – höchstwahrscheinlich solche Spam-Tools. Nun wird aber die Zahl der Accounts, denen man am Tag folgen kann auf 400 beschränkt. Das neue Limit irritiert natürlich erstmal: Warum ausgerechnet 400 Accounts pro Tag?
Mal abgesehen davon, dass ich nach vier Jahren Nutzung nicht einmal der Hälfte der zugelassenen Anzahl hier folge, erklärt Twitter gegenüber TechCrunch, dass man das Follow-Verhalten bei verschiedenen Schwellenwerten analysiert und nun „400 als sinnvolle Grenze ausgesucht“ hat.
„Wir haben das Follow-Verhalten bei verschiedenen Schwellenwerten analysiert und 400 als sinnvolle Grenze ausgesucht, um den meisten Spam zu stoppen, ohne echte Nutzer zu beeinträchtigen.“
via: cnet