Wenn ihr jemals Bilder von Astronauten auf dem Mond gesehen habt, die hoch in die Luft springen und ihr dabei dachtet: „Mensch, das sieht ja nach ner richtig guten Fortbewegungsmethode aus“, dann seid ihr nicht die Einzigen. Die Europäische Weltraumorganisation hat nach diesem Vorbild den sogenannten SpaceBok entwickelt, einen hüpfenden Roboter, der für das „dynamische Gehen“ mit geringer Schwerkraft entwickelt wurde.
„Statt statischem Gehen, bei dem mindestens drei Beine immer auf dem Boden bleiben, erfordert das dynamische Gehen nicht unbedingt Bodenkontakt. Tiere nutzen dynamische Gangarten aufgrund ihrer Effizienz, aber bis vor kurzem war es aufgrund der Rechenleistung und der für die Steuerung erforderlichen Algorithmen schwierig, sie auf Roboter zu übertragen.“ Hendrik Kolvenbach, Doktorand am Robotic Systems Lab der ETH Zürich
Diese Art der Bewegung ist ideal, um den SpaceBok in Umgebungen außerhalb der Erde mit geringer Schwerkraft zu bewegen. Auf dem Mond könnte der Roboter beispielsweise bis zu zwei Meter hoch in die Luft springen. Doch natürlich gibt es auch hier einen Haken: Die Maschine muss nach jedem Sprungschritt auch wieder sicher auf dem Boden landen.
Um Stabilität in der Luft zu erreichen, verwendet das Team ein System namens Reaktionsrad, das der Technologie ähnelt, mit der Satelliten ihre Ausrichtung steuern. Das Reaktionsrad kann beschleunigt oder verzögert werden, um die entgegengesetzte Reaktion im SpaceBok zu erzeugen und ihn in die richtige Position zu bringen. Ein weiteres Feature des Roboters sind seine federnden Beine. In jedem Bein befindet sich eine Feder, die beim Landen Energie speichert und beim Sprung wieder abgibt. Dieses Konzept macht den Bot energieeffizienter.
Einen Roboter auf niedrige Schwerkraft zu testen, ist hier auf der Erde gar nicht so einfach. Um die Gegebenheiten des Mondes zu simulieren, benutzte das Team ein spezielles Labor in den Niederlanden. In der nächsten Testphase will man die niedrige Schwerkraft einmal ausblenden und den SpaceBok in einem Hindernis-Parkour testen. Dann muss er in der realen Welt Sprünge über Hindernisse und Bewegungen durch hügeliges Gelände üben.
via: digitaltrends