Eine KI-Firma namens Kneron, zeigte The Verge ein Video von Tests, die sie an Gesichtserkennungsgeräten in China durchführten. Leider bat die Firma das Medium, das gezeigte Material nicht zu veröffentlichen, deshalb liegen uns nur Beschreibungen vor. In zwei Beispielen nähert sich ein Tester AliPay- und WeChat-Terminals in Geschäften in China mit einer 3D-Maske seines Gesichts.
Das System identifizierte die Maske tatsächlich als sein echtes Gesicht und ermöglichte so den Kauf. In einem weiteren Beispiel führt dieselbe Person mit der Maske seinen Personalausweis in ein Bahnhofs-Drehkreuz ein. Auch dieses Gesichtserkennungssystem akzeptiert die Maske als sein Gesicht.
Es gibt jedoch definitiv Einschränkungen für diese Art von Test. Es ist unklar, ob diese eine Maske bei jedem einzelnen Versuch funktioniert hat. Erwähnenswert ist aber auch, dass sich keines der Systeme vollständig auf die Gesichtserkennung zur Identifizierung verlassen hat. Sowohl das AliPay- als auch das WeChat-Terminal erforderten die Eingabe von Ziffern der mit der Identität verknüpften Telefonnummer.

Am Bahnhof muss außerdem ein physischer Ausweis vorgelegt werden, bevor das Gesichtserkennungssystem überhaupt mit dem Scannen beginnt. Es ist außerdem denkbar, dass man in einem Bahnhof oder Flughafen angesprochen wird, sollte man eine Maske tragen. Die wenigsten Sicherheitsbeamten würden das wohl einfach so durchgehen lassen.
Apples Face-ID wurde übrigens direkt gegen solche 3D-Masken getestet – als das Unternehmen die Technologie im September 2017 ankündigte, meinte es, man habe mit professionellen Maskenherstellern zusammengearbeitet, um die von Face ID verwendeten neuronalen Netze zu trainieren. Es ist möglich, dass Apple-Geräte andere Komponenten und Algorithmen zur Gesichtserkennung verwenden als die von Kneron getesteten Terminals.
Aber die Tatsache, dass einige Gesichtserkennungssysteme anscheinend nur mit einer Maske getäuscht werden können, ruft nochmal in Erinnerung, dass die Technologie nicht am Ende seiner Entwicklung ist. Darüber hinaus gibt es auch noch keine Richtlinien, nach denen die Technik reguliert werden muss.
via: theverge