In der Zukunft dürfte so einiges von Forscher:innen aus der Petrischale kommen. Wir hören regelmäßig, welche natürlichen Dinge bereits heute im Labor gezüchtet werden können, neben Fleisch und Stammzellen gesellt sich nun auch Holz. Denn kommt der Werkstoff aus dem Labor, könnten wir so einige klimaschädliche Prozesse unnötig und unattraktiv machen.
Das Holz aus dem Labor wurde kürzlich von Luis Fernando Velásquez-García vorgestellt, die an diesem Projekt beteiligten Forscher:innen kommen von Microsystems Technology Laboratories. Dabei wird ohne die Zuhilfenahme von Dünger oder Sonne Holz „gezüchtet“, die Grundlage bildet die Korbblüte Zinnie, aus deren Blättern lebende Zellen entnommen werden. Diese werden dann kultiviert.

Dabei kommt eine spezielle Lösung zum Einsatz, durch die sich die Zellen verstoffwechseln und vermehren können. Die so entstandene Zellkultur wird anschließend in ein Gel umgewandelt und weiter angereichert. Denn wie Velásquez-García klarstellte, sind Pflanzenzellen ähnlich zu den menschlichen Stammzellen und können sich dadurch in alle Richtungen entwickeln. Die unterschiedliche Konzentration von zwei Hormonen ist dabei ausschlaggebend.
Ist die Konzentration der beiden Hormone richtig abgestimmt, dann wird Lignin produziert, ein Polymer, das für die Stabilität von Holz verantwortlich ist. Anschließend dient das Gel als Gerüst, um die Zellen dazu anzuregen in eine bestimmte Form zu wachsen. Nach und nach würde auf diesem Weg eine bestimmte Form mit den gleichen Eigenschaften wie Holz entstehen.

Die Forscher:innen sind zwar schon relativ weit gekommen, die Marktreife ist aber noch lange nicht erreicht. Sollte die Technik aber in einigen Jahren Schule machen, dann könnten wir unseren ökologischen Fußabdruck durch weniger Rodungen und der Produktion nach Bedarf weiter senken. Der IKEA-Tisch kommt also vielleicht eines Tages per Post im Reagenzglas und wächst dann nach und nach in eurem Wohnzimmer. ?
Eigene Meinung:
Es ist unglaublich welche Stoffe sich bereits heute im Reagenzglas herstellen lassen. Neben Fleisch, welches bereits in Singapur verkauft wird und Embryonen, die per In-Vitro Fertilisation ausgewählt werden, gesellt sich nun ein natürlicher Baustoff dazu. Manchmal ist das fast schon ein bisschen gruselig, wenn es aber der Allgemeinheit nutzt, dann sollten auch weiterhin solche Methoden erforscht werden.