In der Zukunft werden bestimmte Technologien immer relevanter. Eine dieser Technologien ist die Batterie, denn in den nächsten Jahrzehnten benötigen wir mehr und mehr Energiespeicher, um Strom immer verfügbar zu haben. Egal ob bei Smartphones, Elektroautos oder das Einspeisen von überschüssiger Energie im Stromnetz, ohne Batterie geht gar nichts.
Daher ist es auch kein Wunder, dass der Markt immer umkämpfter wird. Das geht sogar so weit, dass Tesla und Volkswagen in die Rohstoffversorgung einsteigen wollen. Forscher:innen der King Abdullah Universität für Wissenschaft und Technologie in Saudi-Arabien hätten hierfür wohl bald eine passende Lösung parat: Wieso nicht einfach das Lithium aus dem Ozean extrahieren?

Es klingt etwas verrückt, doch die Fakten sprechen für den neuen Ansatz. Im Ozean befindet sich circa 5.000 Mal mehr Lithium, als auf allen Landmassen der Erde. Das Problem ist dabei lediglich die Konzentration. Auf 1 Million Teile Wasser kommen gerade einmal 0,2 Teile Lithium. Die Wissenschaftler:innen mussten bei ihrem Prozess zum Extrahieren dieser Menge also sehr einfallsreich sein.
Das Ganze funktioniert einfach formuliert in etwa so: Eine elektrochemische Zelle wird von einer Keramikmembran umschlossen. Das Wasser wird von der Zelle angezogen, die Kristallstruktur der Membran ist aber lediglich so groß, dass Lithium-Ionen hindurchpassen. Lithium wird so Stück für Stück vom restlichen Wasser getrennt.

Dem Extrahieren von 1 Kilogramm Lithium würden in der Folge 5 Dollar an Kosten für Elektrizität gegenüberstehen. Neben dem Lithium produziert die Zelle auch Wasserstoff und Chlor mit einem Gegenwert von über 5 Dollar. Somit ist der Prozess äußerst rentabel, wird auf Ökostrom und nachhaltige Stoffe gesetzt, ließe sich dabei klimaneutral wirtschaften. Bis zur Marktreife möchten die Forscher:innen die Membran noch optimieren und den Prozess effizienter gestalten.
Eigene Meinung:
Bei der Gewinnung von Rohstoffen sind die Wege nicht immer offensichtlich. Die Wissenschaftler:innen aus Saudi-Arabien zeigen, inwieweit wir Lithium einfach und an allen Küsten der Welt generieren können, für die weitläufigen Einsatzgebiete der Zukunft dürften also hoffentlich ausreichend Reserven zur Verfügung stehen.
Via Electrek