Alles begann mit einem Plakat in einer New Yorker U-Bahn, auf der für Sexspielzeug geworben wurde. Das gefiel der Metropolitan Transportation Authority (MTA) überhaupt nicht. Die zuständigen Mitarbeiter der U-Bahn zensierten die Werbung und die Firma “Dame”, deren Produkt dort beworben wurden, kündigte an, die MTA zu verklagen. Der Grund ist nicht nur die Zensur des Plakates, sondern viel mehr eine unverhohlene Doppelmoral für die Werbung von Männer- und Frauenprodukten.

In New Yorker U-Bahnen sieht man haufenweise Anzeigen für Medikamente gegen Erektionsstörungen und eine niedrige männliche Libido. Bei sexuell angehauchten Produkten für Frauen, wird die Werbung jedoch gleich zensiert – und das passiert nicht nur in den U-Bahnen. Sowohl Facebook als auch Instagram machen es Unternehmen wie Dame schwerer, ihre Produkte per Social Media Werbung an die Frau zu bringen.
In der Kritik stehen vor allem die Algorithmen solcher sozialen Plattformen, die bestimmen, was als sexueller Inhalt eingestuft wird und was nicht. Nun könnte man sagen: Vibratoren und anderes Sexspielzeug sind ja explizite Inhalte, da ist ein Medikament gegen Erektionsstörungen weniger offensiv. Ja, stimmt, aber das ist gar nicht der Fall.

In dem Beispiel einer Anzeige von “Hims”, einem Unternehmen, das eben diese Medikamente verkauft, wird ein Mann mit freiem Oberkörper gezeigt. Diese Werbung ist auf Facebook zulässig und auch erstmal nicht schlimm. Doch eine andere Anzeige der Aufklärungsseite “O.school” wurde stattdessen von Facebook gebannt, weil sie eine voll bekleidete Frau im Bett zeigt?! Irgendwas kann da ja nicht stimmen…

Gemeinsam mit anderen Unternehmen protestierte die Firma Dame nun vor dem Hauptsitz von Facebook in New York. Sie fordern, wofür so viele andere Menschen auf der Welt seit ewigen Zeiten kämpfen: Gleichberechtigung! Deshalb haben die Sextech-Unternehmen auch eine Website “Approved, Not Approved” ins Leben gerufen. Sie zeigt, wie Anzeigen für Männerprodukte eher genehmigt werden als Anzeigen für Frauen, Trans oder nicht-binäre Personen.
via: thenextweb