Auch, wenn Facebook derzeit in Deutschland für sein Vorgehen (bzw. Nicht-Vorgehen) beim Thema Hate Speech in der Kritik steht, gibt es da ein Thema, welches den blauen Riesen deutlich mehr beschäftigt: Freebooting! Wenn ihr nicht wisst, worum es sich dabei handelt, klickt auf den verlinkten Artikel. Ganz kurz gesagt geht es um Video-Piraterie: Man nimmt sich Video-Content eines anderen und lädt ihn herunter, packt ihn danach auf seine eigene Facebook-Seite. Ganze Armeen von C-Promis und Möchtegern-Sternchen lockt dadurch ein Millionenpublikum auf seine Facebook-Seiten, ohne dass Facebook bis dato ein wirksames Mittel dagegen gefunden hätte.
Jetzt kündigt das Unternehmen aber massive Schritte an, die dieses unerlaubte Vorgehen eindämmen sollen. Auf dem eigenen Media-Blog erklärt man uns, wie das funktionieren soll: Dank des Audible Magic-Systems soll sowas wie ein Audio-Fingerabdruck dafür sorgen, dass illegale Kopien der Videos schneller und einfacher erkannt werden – etwas, was auf YouTube bereits sehr gut funktioniert.
We want creators to get credit for the videos that they own. To address this, we have been exploring ways to enhance our rights management tools to better empower creators to control how their videos are shared on Facebook.
Auf diese Weise werden Clips ausfindig gemacht und gelöscht – und Nutzer, die dabei mehrfach auffallen, müssen damit rechnen, dass ihnen der Zugang zu Facebook künftig verwehrt bleibt. Ich kann förmlich sehen, wie Aminati und Prinz Marcus von Anhalt jetzt schon der kalte Angstschweiß auf der Stirn steht, bestehen ihre Facebook-Seiten doch nahezu ausschließlich aus geklautem Content.
Facebook legt aber noch eine Schippe drauf und arbeitet derzeit auch an einem Video-Tool, welches man zunächst mal einigen Publishern von Videos zur Verfügung stellt. Mit dieser Technologie soll es den Urhebern der Clips möglich sein, in kurzer Zeit sehr viele Videos durchsuchen zu lassen, um herauszufinden, ob sich darunter eigene, von anderen geklaute Inhalte befinden. Die können dann von den Video-Machern wie üblich an Facebook gemeldet werden, so dass das Social Network dann dagegen vorgehen kann.
Schon bald wird man einer Handvoll Partner die Beta dieser Software zugänglich machen und sowohl diese als auch die bereits bestehenden Technologien weiter verbessern und in den nächsten Monaten dann auch mehr Publishern zur Verfügung stellen.
Meiner Meinung nach ein längst überfälliger Schritt! Jetzt kommt Bewegung in die ganze Nummer, Facebook scheint sich hier seiner Verantwortung bewusst zu sein und jeder Menge Wannabee-Stars wird da künftig massiv der Fan-Zuspruch wegbrechen, wenn die Tools so gut funktionieren, wie es zu hoffen ist.