Als wir vor einigen Wochen davon berichteten, dass der neue James-Bond-Film auf den Herbst verschoben wird, war das eine Premiere — es war der erste Hollywood-Streifen, der auf diese Weise die Auswirkungen des Coronavirus zu spüren bekam. Seitdem wurden die Kinos komplett geschlossen, weitere Filme wurden verschoben, Konzerte sowie Sport-Events wurden abgesagt und vieles mehr.
Da verwundert es nicht, dass auch weitere potenzielle Blockbuster verschoben werden müssen. Wie Variety berichtet, hat Sony jetzt gleich mal einen ganzen Schwung Filme mit einem neuen Datum versehen. Neu dabei ist jetzt, dass die meisten dieser Filme erst im nächsten Jahr ihre Premiere feiern sollen oder gar überhaupt noch keinen neuen Termin erhalten haben.
Komplett ohne Datum für den Kinostart ist bei Sony der Film „Greyhound“. Der Kriegsfilm von Tom Hanks, der selbst ja ebenfalls gerade erst wieder von Covid-19 genesen ist, sollte ursprünglich im Juni 2020 anlaufen — jetzt ist das Kriegsdrama, das im zweiten Weltkrieg spielt, anscheinend erst mal auf Eis gelegt bzw. zumindest noch ohne neuen Termin.
Einen Film hat Sony sogar vorgezogen:
Die Ausnahme: „Fatherhood“ mit Kevin Hart (Jumanji) sollte erst im nächsten Jahr am 15. Januar loslegen — laut dem neuen Termin findet die Premiere jetzt bereits am 23. Oktober in diesem Jahr statt. Das klingt für mich danach, dass man sich bei Sony darum sorgt, dass einige der am dringendsten erwarteten Filme durch Corona unter Wert verkauft würden, wenn man sie für den Spätsommer oder Herbst terminiert. Also packt man diese Filme erst fürs nächste Jahr auf den Plan und zieht dafür mit „Fatherhood“ einen Streifen vor, bei dem man dieses Risiko nicht so hoch einschätzt.
Das prominenteste Opfer dieser neuen Verschiebungs-Welle dürfte der Ghostbusters-Film sein. „Ghostbusters: Legacy“ sollte ursprünglich auch in diesem Sommer die Ghostbusters-Fans in die Kinos locken — laut neuem Termin müssen die US-Fans bis zum 5. März warten. Ein ähnliches Schicksal blüht auch „Morbius“ mit Jared Leto, welcher ebenfalls auf den nächsten März (19.03.) verschoben wurde.
Wer also gehofft hatte, dass Sony einen ähnlichen Weg wie Universal einschlägt und seine Blockbuster angesichts der anhaltenden Corona-Krise direkt zum Streamen anbietet, wird enttäuscht. Statt Heimkino heißt es nun also abwarten und ich wette, dass das noch nicht die letzten Titel sind, die ins neue Jahr verschoben werden müssen. Hier ist die Übersicht der Sony-Filme, die jetzt einen neuen Termin erhalten haben:
- „Greyhound“ (noch kein neuer Termin)
- „Fatherhood“ (neuer US-Starttermin: 23. Oktober 2020)
- „Peter Hase 2“ (neuer US-Starttermin: 7. August 2021)
- „Ghostbusters: Legacy“ (neuer US-Starttermin: 5. März 2021)
- „Morbius“ (neuer US-Starttermin: 19. März 2021)
- „Uncharted“ (neuer US-Starttermin: 8. Oktober 2021)
- Noch namenloser Sony-Marvel-Film (wird noch bekannt gegeben)
Die derzeitigen Profiteure der Krise — Dienste wie Disney+, Netflix und Amazon Prime — werden es erfreut zu Kenntnis nehmen, wobei wir nicht vergessen dürfen, dass aufgrund der derzeitigen Vorschriften auch die Dreharbeiten vielerorts stillstehen. Zumindest dieses Problem teilen sich die Streaming-Services mit den großen Hollywood-Studios.
via Turn-on