Es ist erstaunlich, was sich in den letzten Jahrzehnten in der Computertechnik verändert hat. Füllten im 20. Jahrhundert Computer noch ganze Räume aus und konnten lediglich einfache Operationen ausführen, so tragen wir heute ein leistungsfähiges Gerät in der Größe eines kleinen Blocks in unserer Hosentasche. Und wir sind noch lange nicht am Ende.
Denn bisher limitiert die Fläche eines Chips seine Leistung. Schließlich müssen auf wenigen Millimetern Dutzende Transistoren und kleine Datenautobahnen ihren Platz finden. Nach Apple scheint nun auch Google in das Geschäft einzusteigen, mit dem nächsten Pixel-Smartphone könnten wir erstmals einen Chip des Unternehmens in einem Gerät sehen.

Bisher dauerte die Entwicklung eines neuen Chip-Designs viele Monate und verschlang eine Menge Ressourcen. Das möchte Google jetzt ändern und geht dabei einen interessanten Weg: Eine künstliche Intelligenz soll das Layout von künftigen KI-Chips entwickeln, mit der nächsten TPU (Tensor Processing Unit) wird der neue Ansatz erstmalig umgesetzt. Monate an menschlicher Arbeit könnten in unter sechs Stunden fertiggestellt werden.
Dazu trainierten Forscher:innen bei Google die künstliche Intelligenz mit verschiedenen Chip Designs. Das maschinelle Gehirn wurde sowohl mit schlechten als auch mit guten Designs gefüttert und entwickelte von Zeit zu Zeit eigene Vorschläge. Neben dem Platz muss dabei auch Abwärme und Stabilität berücksichtigt werden.

Erste Ergebnisse zeigen bereits heute deutliche Unterschiede zwischen der menschlichen Herangehensweise und jener der Maschine. Die oben gezeigten Bilder sind aus Geheimhaltungsgründen zwar unkenntlich gemacht, trotzdem lässt sich erahnen, wie anders der Computer denkt. In Zukunft erhofft sich Google so schnellere Innovationen, das breit bekannte Mooresche Gesetz könnte außer Kraft gesetzt werden.
Eigene Meinung:
Computer designen Computer. Das klang lange Zeit nach einer Zukunftsvision und bringt auch teilweise dystopische Gedanken. Trotzdem ist es klar, dass wir mithilfe von immer leistungsfähigeren Maschinen noch schneller vorankommen können. Es bleibt abzuwarten, ob sich die neue Herangehensweise rentiert oder aber der Mensch doch die Maschine langfristig übertrumpft.
Via The Verge