Google spendiert seinen populären Diensten Maps und Earth ein großes Update und zeigt nun wesentlich höher auflösende, schärfere und detailliertere Satellitenbilder an. Das neue Bildmaterial stammt vom Landsat 8 Satelliten, der erst vor wenigen Jahren in den Orbit geschossen wurde. Zudem kamen neue Bildverarbeitungs-Technologien zum Einsatz, mit denen u.a. die zuvor gelegentlich sichtbaren Streifen der Vergangenheit angehören sollen.
In einem Blog-Eintrag weist Google auf die besonderen Fähigkeiten hin, die der Landsat 8 Satellit gegenüber seinem Vorgänger Landsat 7 habe. Der Satellit schiesst pro Tag doppelt so viele Bilder und kann diese in besseren Auflösungen und echteren Farben erfassen. Landsat 7 besaß zudem einen Defekt, so dass nach dem Jahr 2003 angefertigte Satellitenbilder die bereits erwähnten Diagonalstreifen besaßen. Somit musste man bei Google Maps und Google Earth stets einen Kompromiss zwischen streifenlosen und älterem oder gestreiften und neuerem Bildmaterial eingehen.
Insgesamt soll es sich um das momentan aktuellste Bildmaterial handeln, dass in einer derart frei verfügbare Weise bereitgehalten wird. Google beziffert die Datenmenge auf 700 Billionen Pixel und findet zur Erfassung der unglaublichen Dimensionen auch gleich den passenden Vergleich. 700 Billionen Pixel entsprechen, so Google, der siebentausendfachen Zahl von Sternen, die sich in der Milchstrasse befinden sollen – bzw. der siebzigfachen Zahl von Galaxien im gesamten Universum. Die benötigte Speicherkapazität liet bei fast einem Petabyte.
Die für die Berechnung der Daten benötigte Zeit soll lt. The Atlantic bei sechs Millionen Stunden gelegen haben. Da Google in den eigenen rechenzentren circa 43.000 Computer für diese Arbeit abstellte, war die Arbeit aber in weniger als einer Woche erledigt.
Immer wieder faszinierend ist, wie die Bildverarbeitungsalgorithmen von Google die vom Satelliten erfasste Erdoberfläche Pixel für Pixel von den eigentlich dominierenden Wolken bereinigen und erst so einen detaillierten Blick auf die Oberfläche freigeben.
In den folgenden Wochen und Monaten werden sich sicherlich viele Forscher und Wissenschaftler der Aufgabe widmen, die neuen Bilder mit älteren Aufnahmen zu vergleichen und dabei Indizien für eine Erderwärmung, Regenwald-Abholzungen, Insel-Erosionen und ähnliche Dinge finden. Für den normalen Benutzer bleibt es vermutlich vorerst bei der Recherche nach dem eigenen Wohn- oder Urlaubsort oder einem virtuellen Rundflug zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten auf diesem wunderschönen Planeten.