Google und Apple, man kann einfach nicht ohne einander. Obwohl die Unternehmen erbitterte Konkurrenten in den verschiedensten Bereichen sind, müssen beide immer wieder einen Kompromiss bei der Bereitstellung von Diensten für ihre Nutzer finden. So kommt es, dass auch auf den iPhones aus Cupertino die Apps aus Mountain View zu den beliebtesten Anwendungen gehören: in Deutschland sind das z.B. Youtube, Maps und die Google-Suche.
Das nächste lukrative Schlachtfeld sind Smartwatches. Während Google mit Android Wear die Smartwatches verschiedener Hersteller bestückt und sukzessive den Funktionsumfang erweitert, rollt Apple nun mit der Apple Watch den Markt auf. Die Anzahl der Apps für die Smartwatch mit dem Apfel steigt stetig, knapp 3.000 dürften es mittlerweile sein.
Mit „News und Wetter“ ist nun auch die erste App von Google erschienen, die sowohl auf dem iPhone und iPad als auch auf der Apple Watch läuft. Die Strategie dahinter ist klar: die Kalifornier wollen die Screens der „fremden“ Geräten erobern und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch Apps wie GMail, Play Music oder Google Maps dort ankommen.
Gegen eine vergleichbare Taktik hatte sich wiederum Apple immer gesträubt. Man ignoriert bis heute erfolgreich die Existenz von Android und hat z.B. nie in Erwägung gezogen. iTunes für Android oder gar Android Wear anzubieten. Der lachende Dritte bei diesem Geplänkel könnte zukünftig Microsoft werden. Die nämlich wollen es Entwicklern demnächst denkbar einfach machen, sowohl iOS- als auch Android-Apps auf Windows 10 („for Phone“) zu bringen und würden damit den Markt für Apps ganz schön durcheinanderwirbeln. Doch offenbar kommt man auch in Cupertino langsam zur Besinnung: für den in den Startlöchern stehenden Musik-Streaming-Dienst „Apple Music“ soll es auch eine Android-App geben. Ob diese wiederum auch in einer Android Wear Variante erscheinen wird – mal abwarten, wie weit Apple geht.
Die Google News & Wetter App für die Apple Watch ist – wie viele andere Apps auch – eigentlich „nur“ eine Erweiterung der bereits existierenden iOS-App fürs iPhone. Sprich: beide Apps müssen installiert sein, denn die angezeigten Daten werden via Bluetooth vom Smartphone auf die Smartwatch übertragen. Ist das geschehen, stehen die Headlines der abonnierten News-Dienste auch auf dem kleinen Display der Uhr zur Verfügung, z.Zt. noch mit den entsprechenden grafischen Beschränkungen.
Grundsätzlich kann man wohl festhalten, dass die Zeit der Grabenkämpfe zwischen den OS-Anbietern sich nun vielleicht endlich dem Ende zuneigt. Ich habe ohnehin nie verstanden warum eigentlich „gute“, systemübergreifend genutzte Apps von den Geräten der Benutzer künstlich ferngehalten werden, nur weil man sich im jeweiligen Lager keinen Zacken aus der Krone brechen wollte. Gut … ich versteh‘ auch bis heute nicht, warum einige Apps zuerst fürs iPhone entwickelt werden, obwohl Android wesentlich mehr verbreitet ist – und warum die Android-Version dann mitunter erst Monate später erscheint.
Bei dem Thema ist noch viel Luft nach oben.