“Die Tinte ist schon fast trocken” – so fasst ein Insider die Vertragsverhandlungen zwischen Boston Dynamics und Toyota zusammen und plaudert aus, was bereits seit Monaten als Gerücht kursiert. Der japanische Technologie-Konzern wird die jetzige Google-Tochter zu einem nicht genannten Kaufpreis übernehmen und seine eigenen Forschungen im Bereich Robotik damit extrem erweitern.
Grundlage für den Deal sei u.a. die Tasache, dass sich viele der beteiligten Personen bereits kennen und in den zurückliegenden Jahren schon miteinander gearbeitet hätten. Nachdem Andy Rubin Boston Dynamics verlassen habe, habe es bei Google immer öfter offene Fragen zur zukünftigen Ausrichtung von Boston Dynamics gegeben. Hier präferierte man die Idee, dass die Roboter privat oder industriell eingesetzt werden könnten, während Boston Dynamics weiterhin enge Verbindungen zu militärischen Einrichtungen pflegt.
Quelle: techinsider.io
Original-Artikel vom 17. März 2016
Zu gruselig? Google verkauft angeblich Boston Dynamics
Ist Google nun böse oder nicht? Die Meinungen gehen da auseinander, aber Fakt ist, dass so manchem ein gruseliger Schauer über den Rücken gelaufen ist beim Blick auf immer intelligenter werdende Roboter, wie sie die Google- bzw. Alphabet-Tochter Boston Dynamics entwickelt. Es ist ja auch wirklich durchaus creepy, wenn man den Faden weiterspinnt, sowohl was Robotik als auch künstliche Intelligenz an sich angeht: Wir sehen, dass die Metall-Kollegen von Boston Dynamics mittlerweile aufstehen und sich durch unwegsames Gelände bewegen können und dass Google Roboter-Arme entwickelt, die sich selbst das Greifen von Gegenständen beibringen.
Wenn die angeblich gut informierten Kreise, auf die sich Bloomberg bezieht, jedoch richtig liegen, brauchen wir bezüglich Google zumindest beim Thema Roboter kein ungutes Gefühl mehr haben: Wie es nämlich heißt, plane man derzeit, Boston Dynamics zu veräußern! Der Grund dafür: Alle Unternehmen, die man unters Alphabet-Dach holt, sollen möglichst in absehbarer Zeit in der Lage sein, profitabel zu arbeiten und Google/Alphabet Geld einzuspielen.
Das sei bei Boston Dynamics scheinbar nicht zu erwarten, so dass den zwei Quellen zufolge nun geplant ist, diesen Zweig des Konzerns wieder abzustoßen. Aber es gibt auch andere Dinge, die in diese Entscheidung mit reinspielen könnten: Zum Einen gab es Spannungen zwischen Boston Dynamics und Google, die unter anderem damit zusammenhängen, dass das Boston Dynamics-Team nicht sonderlich davon begeistert war, mit Googles anderen Robotik-Teams in Kalifornien und Japan zusammenzuarbeiten.
Außerdem hat man in der Unternehmenszentrale durchaus vernommen, dass das im Februar veröffentlichte Video des humanoiden Roboters nicht nur für Lob und Staunen, sondern auch für Unbehagen gesorgt hat:
There’s excitement from the tech press, but we’re also starting to see some negative threads about it being terrifying, ready to take humans’ jobs. Courtney Hohne, Director of Communications bei Google und Google X-Sprecherin
Sollte nun tatsächlich Boston Dynamics zum Verkauf stehen, stünden laut Gerücht mit Amazon und Toyota auch gleich zwei große Unternehmen bereit, die an der Übernahme interessiert wären. Auf Anfrage haben sowohl Google als auch Toyota erklärt, dass man die Gerüchte nicht kommentieren möchte, Amazon hat gar nicht erst auf die Anfrage reagiert.
Warten wir mal ab, wie sich die Geschichte entwickelt – es wäre jedenfalls ein dickes Ding, sollte Google wirklich den Abschied von Boston Dynamics planen und durchziehen. Davon, dass sich der Konzern aber ernsthaft von der Robotik abwendet, wie in den sozialen Medien bereits jetzt teilweise zu lesen ist, ist meiner Meinung nach aber nichts zu halten. In den Google X-Laboren und den entsprechenden Teams wird man die Entwicklung mit Sicherheit weiter vorantreiben – zur Not eben auch ohne Boston Dynamics.
Quelle: Bloomberg