Vor rund vier Jahren wurde der virtuelle Schwarzmarkt Silk Road beschlagnahmt. Seitdem wurde die Darknet-Plattform Alphabay zum umsatzstärksten Marktplatz, über die illegale Dinge gehandelt wurden – Drogen, Waffen, gestohlene Daten und so weiter. Laut dem Wall Street Journal hat die Plattform jede Woche “mehrere Millionen Dollar” Umsatz gemacht. Nun ist der größte Darknet-Marktplatz seit Tagen offline.
Vor einer Woche begann sich Unruhe unter den Usern der Plattform auszubreiten. Sie hatten plötzlich keinen Zugang mehr und es machte sich das Gerücht breit, dass sich der Eigentümer von Alphabay mit den Bitcoins, der Währung auf solchen Plattformen, aus dem Staub gemacht hätte. Allerdings ist ein anderer Grund nun ans Licht gekommen: Das Portal wurde von der Behörden der Länder Kanada, Thailand und USA hochgenommen. Einige Hintermänner wurden darüber hinaus ins Gefängnis gebracht.

Das Ende von Alphabay hat einige chaosreiche Folgen für die Marktplätze im Darknet. Da Alphabay die größte Plattform ihrer Art war, hat sie natürlich auch am meisten User bedient. Alle Mitglieder, die auf dem Portal mit allerlei illegalen Gütern gehandelt haben, suchen nun einen neuen Ort, um ihre Sachen loszuwerden. Es ist wie eine Flüchtlingsflut von ehemaligen Alphabayern, die nun andere Schwarzmärkte ausreizen.
Dies bedeutet, dass viele Seiten mit technischen Problemen zu kämpfen haben und kaum erreichbar sind. Andere Leute machen sich diesen Umstand auch wieder zu Nutze, indem sie mit einer dem Original nachempfundene Seite versuchen, Daten von Darknet-Usern abzugreifen.
Man kann aber davon ausgehen, dass es für die User und den Schwarzmarkt an sich keine langfristigen Folgen haben wird. Auch als damals das Portal Silk Road hochgenommen wurde, hat sich die Szene schnell von diesem Rückschlag erholt. Die Aktivität hat dadurch sogar meist einen Aufschwung erfahren und auch die Flut an Alphabayern wird sich wieder legen.
via: derstandard